Tiefseebergbau: Ausbeutung von Manganknollen könnte Produktion von Sauerstoff in der Tiefsee unterbrechen
Kingston, Jamaika, 22. Juli 2024 – Tiefseebergbau könnte die Produktion von Sauerstoff in der Tiefsee unterbrechen. Das zeigt eine Studie, verschiedener Institute, unter anderem des Geomar, der Universität Bremen und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die während der Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) veröffentlicht wurde. Demnach sind Manganknollen wichtig für die Sauerstoffproduktion und für das Ökosystem. Diese Erkenntnis widerspricht der bisher geltenden Annahme, dass Sauerstoff in der Tiefsee lediglich absorbiert wird. Für Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann belegt das, wie wichtig es ist, die Tiefsee zu schützen:
Diese Studie liefert einen neuen Beweis dafür, dass Tiefseebergbau ein Blindflug ist. Wenn die Industrie mit dem Plündern der Manganknollen in der Tiefsee beginnt, wird dieser die Luft zum Atmen genommen. Wir wissen mehr über den Weltraum als über unsere Tiefsee und trotzdem verhandeln die ISA-Staaten in dieser Woche erneut darüber, in welcher Form die Tiefsee ausgebeutet werden soll. Dabei häufen sich die Belege dafür, wie schädlich der Tiefseebergbau für die Meeresumwelt wirklich wäre. Das ist totaler Irrsinn. Daher ist der unter anderem von Deutschland eingebrachte Vorschlag für eine Grundsatzregelung zum Schutz der Meeresumwelt besonders wichtig. Er bietet erstmals die Chance, den Wahnsinn des Tiefseebergbaus zu bremsen.Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Eva Boller
- Pressesprecherin Meeresschutz, Tiefseebergbau
- eva.boller@greenpeace.org
- 0151-55685879
-
vCard herunterladen
- Daniela von Schaper
- Expertin für Meere
- daniela.von.schaper@greenpeace.org
- 0151-56636850
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zu den EU-Fangquoten in der Ostsee
Der EU-Rat “Landwirtschaft und Fischerei” hat sich heute auf die Fangquoten für die Ostsee für das Jahr 2026 geeinigt.
Greenpeace-Recherche weist gesundheitsgefährliche Chemikalien nach in Speisefischen aus Nord- und Ostsee
Speisefische, Muscheln und Krabben aus Nord- und Ostsee sind zum Teil stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace weisen Konzentrationen nach, die über den Empfehlungen der EU-Beh...
Greenpeace deckt auf: Russische Ölexporte mit veralteten Tankern fahren ohne Flaggenstaat und Versicherungsschutz
Geister-Tanker ohne Flaggenstaat und Versicherungsschutz aus der russischen Schattenflotte bedrohen mit ihrer Rohölfracht die deutschen Küsten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Greenpeace-Analyse.
Greenpeace zur 60. Ratifizierung des UN-Hochseeschutzabkommens
Die Zielmarke für das UN-Hochseeschutzabkommens von 60 Staaten ist bei der UN-Generalversammlung erreicht worden. Die Mindestanzahl kam nun - erst einmal ohne Deutschland - durch die Einreichungen ...
Gasbohrung vor Borkum: Vertrag mit Niederlanden verstößt gegen Grundgesetz und Völkerrecht
Der Vertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Erdgasausbeutung vor der Nordseeinsel Borkum ist verfassungs- und völkerrechtswidrig. Er verstößt sowohl gegen das Pa...