Berlin, 26. 6. 2024 - Fünf deutsche Umweltverbände werden gemeinsam mit Kläger:innen aus allen Teilen der Gesellschaft insgesamt drei neue Verfassungsbeschwerden gegen die unzureichende Klimapolitik der Bundesregierung sowie die Entkernung des Klimaschutzgesetzes (KSG) erheben. Dies kündigten die Verbände für den Fall an, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gesetzesänderung unterschreiben sollte. Greenpeace und Germanwatch, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) führen jeweils eine Beschwerde mit Kläger:innen, die in unterschiedlichen Lebensbereichen von der Klimakrise betroffen sind. Bereits 2021 hatten einige der Klagenden in einem wegweisenden Urteil erreicht, dass das Bundesverfassungsgericht dem Recht auf Klimaschutz Verfassungsrang einräumt.
Der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch können sich erstmals alle dauerhaft in Deutschland lebenden Menschen anschließen (Eine Zusammenfassung der Klageschrift unter https://act.gp/3RChNOf). Die Plattformen zukunftsklage.greenpeace.de und germanwatch.org/zukunftsklage bieten umfassende Informationen und eine Vollmacht, um von Umweltrechtlerin Dr. Roda Verheyen vor dem Bundesverfassungsgericht vertreten zu werden - ohne persönliche Kosten und Risiken.
Wenn wir jetzt nicht handeln, ist unser CO2-Budget für eine klimafreundliche Zukunft in wenigen Jahren aufgebraucht. Ein zu langsames Tempo beim Klimaschutz können wir uns nicht mehr leisten. Maßnahmen wie im Verkehrssektor aufzuschieben, verletzt Grundrechte.Dr. Roda Verheyen, Umweltrechtlerin
Verheyen stützt sich auch auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der im April urteilte, dass jeder Staat den Reduktions- und Transformationspfad für seine Klimaziele umsetzen muss.
Greenpeace und Germanwatch fordern die schnelle Umsetzung des Karlsruher Klima-Beschlusses und fokussieren auf verschleppte Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor.
Durch die bisherige Untätigkeit von Verkehrsminister Volker Wissing sind in wenigen Jahren wesentlich härtere Maßnahmen unvermeidlich - damit wird in Freiheitsrechte eingegriffen. Besonders betroffen sind Menschen auf dem Land mit geringem Einkommen, für die bislang kein Mobilitätsangebot aufgebaut wurde.Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer Germanwatch
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Baro Vicenta Ra Gabbert
- Sprecherin soziale und ökologische Gerechtigkeit - Kontakt über Elena Boeck
- elena.boeck@greenpeace.org
- 0175-1947456
-
vCard herunterladen
- Simone Miller
- Pressesprecherin Mobilität
- simone.miller@greenpeace.org
- 0171-8706647
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/238891-verbande-reichen-neue-verfassungsbeschwerden-fur-mehr-klimaschutz-ein/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zur deutschen Unterstützung des Tropenwaldfonds
Deutschland wird den Tropenwaldfonds TFFF mit einer Milliarde Euro unterstützen, kündigte Brasiliens Umweltministerin Marina Silva zusammen mit dem Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an.
Greenpeace zum vorgelegten COP30 Verhandlungstext "Mutirão"
Auf der Weltklimakonferenz COP30 in Belém kritisiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser den Verhandlungstext als unzureichend, vergleichbar mit dem "Verhandeln in einem brennenden Haus, ohne ...
Greenpeace zum Verhandlungsstand der Weltklimakonferenz
Vor Beginn der entscheidenden Verhandlungswoche der Weltklimakonferenz in Belém, zieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, Zwischenbilanz:
Greenpeace zum World Energy Outlook der IEA
Die Internationale Energiebehörde (IEA) geht in ihrem heute veröffentlichten World Energy Outlook von einer sich beschleunigenden globalen Energiewende aus.
Greenpeace zum Start der Weltklimakonferenz
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace, zur morgen startenden 30. UN-Klimakonferenz