Union Investment legt als erste Fondsgesellschaft Ausstiegsplan aus fossilen Öl- und Gasgeschäften vor

Greenpeace-Studie untersucht Fortschritte beim Klimaschutz bei deutschen Vermögensverwaltern


Frankfurt am Main, 13. 6. 2024 – Union Investment, die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, wird ab April 2025 fossile Investitionen in nachhaltigen Fonds ausschließen und in konventionellen Fonds schrittweise einschränken. Dies geht aus der heute veröffentlichten neuen Richtlinie für den Umgang mit Investitionen in Öl- und Gasunternehmen hervor.

Mit Union Investment packt endlich eine große deutsche Fondsgesellschaft die heißen Eisen an: Fossile Investitionen in neue Öl- und Gasvorkommen werden zur roten Linie. Allerdings weist die Richtlinie noch erhebliche Schlupflöcher aufgrund schwammiger Formulierungen auf. Wenn Union Investment diese noch schließt, kann der Vermögensverwalter langsamere Konkurrenten wie DWS, Allianz Global Investors und Deka vorführen. Marie Kuhn, Greenpeace-Finanzexpertin


In einer heute veröffentlichten Studie zum Shareholder Engagement der drei größten deutschen Fondsgesellschaften – DWS, Allianz Global Investors und Union Investment – zeigt Greenpeace zudem, dass es auch hier erste Fortschritte im Umgang mit klimaschädlichen Unternehmen gibt. Doch nicht alle drei Fondsgesellschaften ziehen mit.

Mit der klaren Aussage, dass fossile Brennstoffe nicht in ihre nachhaltigen Fonds gehören, hat Union Investment die Messlatte für Vermögensverwalter in Deutschland höher gelegt. Es ist nun entscheidend, dass sie ihrer Verpflichtung nachkommen, auf den Hauptversammlungen der Unternehmen gegen den Ausbau von Öl- und Gasvorkommen zu stimmen. Jetzt müssen sogenannte Branchenführer wie die DWS und die Allianz ihre Ambitionen erhöhen. Lara Cuvelier, Sustainable Finance Expertin von Reclaim Finance.


Shareholder Engagement – bisher reines Lippenbekenntnis 


Bisher versprechen die großen deutschen Fondsgesellschaften ihren Kund:innen Klimaschutz und stecken gleichzeitig Milliarden in klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gaskonzerne. Shareholder Engagement, d.h. der Dialog mit den von ihnen finanzierten Unternehmen, kann jedoch wirksame Anlagerichtlinien nicht ersetzen. Nun gibt es erste eindeutige Maßnahmen seitens Union Investment, wie die Greenpeace-Studie bestätigt. 

Auch bei ihrem Shareholder Engagement zieht Union Investment längst überfällige Konsequenzen. Sie droht den Unternehmensvorständen bei Verfehlung der gesteckten Klimaziele die Unterstützung zu entziehen. DWS und Allianz Global Investors ruhen sich derweil auf ihrem unzureichenden Engagement aus – so bleibt der Klimaschutz weiter ein zahnloses Versprechen. Marie Kuhn, Greenpeace-Finanzexpertin
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