Greenpeace demonstriert mit Vier-Meter-Turm gegen Gasbohrungen in Bayern

Protestaktion mit Bürgerinitiative vor dem Wirtschaftsministerium

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Gegen geplante Gasbohrungen im oberbayerischen Reichling protestiert Greenpeace Bayern heute vor dem Staatsministerium für Wirtschaft und Energie in München. Gemeinsam mit Mitgliedern der Reichlinger Bürgerinitiative haben Aktive am Dienstsitz von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen gut vier Meter hohen, aufblasbaren Bohrturm aufgebaut. Auf Bannern fordern sie: “Kein neues Gas!” und “Stoppt die Gasbohrung in Reichling!”. Die zur kanadischen Firma MCF gehörende Genexco GmbH will über eine Tochterfirma eine Probebohrung in der 1700-Einwohner-Gemeinde (Landkreis Landsberg am Lech) durchführen. Aiwanger hatte die Erkundung erlaubt, die Genehmigung der Gasbohrung könnte in Kürze erfolgen. Der Bohrplatz, der in unmittelbarer Nähe zu zwei Schutzgebieten und der Trinkwasserquelle von Reichling liegt, wurde bereits gerodet. Hier soll laut Betriebsplan ein 40 Meter hoher Bohrturm errichtet werden.

Das Hochwasser ist noch nicht vorbei, da plant Bayern, die Klimakrise mit Gasbohrungen weiter anzuheizen. Gasvorkommen auszubeuten, schadet Natur und Klima und ist zudem überflüssig. Es gibt keinen Gasmangel in Deutschland. Stefan Krug, Leiter des Greenpeace-Landesbüros Bayern

Vor Ort hat sich mit der „Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen – gegen die Ausbeutung unserer Heimat“ Widerstand formiert.

Es geht um unsere kostbarsten Güter: Trinkwasser, Luft und Boden. Wir haben Angst um unsere Gesundheit und die kommender Generationen. Franz Osterrieder von der Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen

Die Pläne von MCF/Genexco gehen weit über Reichling hinaus. Das Unternehmen hat Bohrungen im gesamten Ammerseegebiet auf einer Fläche von 100 Quadratkilometern beantragt und will hier voraussichtlich die nächsten 15 Jahre Gas fördern.

Der Protest der Bürgerinnen und Bürger gegen dieses Wahnsinnsprojekt ist verständlich. Diese Bohrungen belasten die Menschen vor Ort mit Lärm, Schmutz und Umweltrisiken. Der Profit aber geht nach Mülheim, Berlin und Kanada. Stefan Krug, Leiter des Greenpeace-Landesbüros Bayern

Greenpeace fordert von Staatsminister Aiwanger, Erkundungen und Bohrungen nach Gas sofort zu stoppen und stattdessen verstärkt saubere Alternativen wie Erdwärme zu fördern.


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