Stellungnahme: Fischsterben in der Oder

Hamburg/Berlin, 12. Juni.2024 - In der Oder sterben erneut massenhaft Fische. Auf polnischer Seite sind Flussabschnitte in der Nähe von Glogow betroffen. Die Fische sterben an einem Gift der Brackwasseralge Prymnesium parvum, die sonst nur an den Küsten vorkommt. Beim Fischsterben im Jahr 2022 lösten salzhaltige Abwässer aus den polnischen Kohlebergwerken zusammen mit hohen Wassertemperaturen das Wachstum dieser giftigen Algenart in den oberen Flussabschnitten der Oder aus . Diesen Zusammenhang hat Greenpeace vergangenes Jahr nachgewiesen und die Behörden in Polen und Deutschland darüber informiert.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk bricht ein Wahlversprechen. Rund ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt dürfen Bergwerke immer noch unkontrolliert und legal ihre salzigen Abwasser in die Oder einleiten. Bestehende Genehmigungen wurden bisher nicht entsprechend verschärft. Die Folgen sind eindeutig und messbar - der Gehalt von Salz und Chlorophyll in der Oder ist in den vergangenen Wochen und Monaten stetig gestiegen. Die Kombination aus skrupellosen Konzernen und untätigen Behörden führt nach wie vor dazu, dass ein ganzer Fluss zunächst versalzt und dann vergiftet wird. Nur durch einen Stopp der Salzeinleitungen und eine entsprechende Überwachung durch polnische Behörden lässt sich verhindern, dass es zu weiteren ökologischen Katastrophen im polnisch-deutschen Fluss kommt. Julios Kontchou, Ökotoxikologe von Greenpeace

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