Greenpeace-Recherche: Ikea lässt letzte Urwälder Europas für Möbel zerstören

Greenpeace-Aktive demonstrieren vor Ikea-Wallau-Filiale

Hofheim/Taunus, 10. 4. 24 – Einige der letzten verbliebenen Urwälder Europas in den rumänischen Karpaten werden unter anderem für Ikea-Möbel gefällt. Das zeigt eine heute veröffentlichte Recherche von Greenpeace Zentral- und Osteuropa. Ikea beschäftigt für die Produktion seiner Möbel auch externe Hersteller. Die Studie konnte nachweisen, dass sieben Unternehmen, die Ikea-Klassiker wie Ingolf-Stühle oder Sniglar-Babybetten herstellen, Holz aus alten, wertvollen Wäldern und sogar Urwäldern nutzen. In Ikea-Filialen in 13 Ländern, darunter auch Deutschland,  wurden 30 verschiedene Produkte dieser Lieferanten gefunden.

Ikea darf nicht die letzten Urwälder Europas für Möbel zerstören. Alte Wälder sind für die Gesundheit des Planeten unverzichtbar und müssen sofort geschützt werden. Ohne sie werden wir die Arten- und Klimakrise nicht in den Griff bekommen. Ikea muss gegen diesen Raubbau vorgehen. Greenpeace-Waldexpertin Gesche Jürgens

Sechs Greenpeace-Aktive werden heute die Recherche an die zentrale Ikea-Verwaltung in Hofheim am Taunus übergeben. Zusätzlich fordern sie auf einem Banner: “Ikea, kein Holz aus schützenswerten Wäldern”.

Bedrohte Karpaten sind ein Hotspot für Artenvielfalt in Europa

Greenpeace-Aktive in Ikea-Geschäfte und fanden in 13 Ländern Produkte von Herstellern, die Holz aus alten Wäldern beziehen: In Deutschland, Österreich, Belgien, Tschechien, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Polen, Schweden, Schweiz, Israel und im Vereinigten Königreich. 

In den Karpatenwäldern leben die größten europäischen Populationen von Braunbären, Wölfen, Gemsen und Luchsen sowie mehr als ein Drittel aller europäischen Pflanzenarten. Unternehmen und Behörden sträuben sich seit Jahren dagegen, dass wertvolle Wälder in Rumänien als Urwälder ausgewiesen werden. Daher sind nur etwa 2,4 Prozent der rumänischen Karpatenwälder derzeit vor Abholzung geschützt. Schätzungen zufolge hat Rumänien in den letzten 20 Jahren die Hälfte seiner unberührten Urwälder durch Holzeinschlag verloren. Die europäische Biodiversitätsstrategie sieht vor, dass insbesondere alte, naturnahe Wälder und Urwälder unter strengen Schutz gestellt werden.

Es ist Aufgabe der EU, die eigenen Wälder stärker zu schützen, das heißt, Einschlag in Urwäldern und alten Wäldern zu verbieten. Aber auch Unternehmen haben eine Verantwortung. Ikea behauptet, nachhaltig zu sein, profitiert aber im Moment immens vom schwachen Naturschutz in den Karpaten. Ikea muss seinen eigenen Nachhaltigkeitsversprechen gerecht werden und seine Lieferkette von der Zerstörung der Urwälder säubern. Greenpeace-Waldexpertin Gesche Jürgens

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Gesche Jürgens, Tel. 0171-8787833, gesche.juergens@greenpeace.org, oder Pressesprecherin Miryam Nadkarni, Tel. 0160-3319793,  miryam.nadkarni@greenpeace.de. Fotos der Aktion finden Sie sobald vorhanden hier. Material aus den Karpaten hier. Bei Bildanfragen erreichen Sie uns unter 0174-1313323. Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040/30618-340, presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de, www.greenpeace.de

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