Hamburg, 4. 4. 2024 – Vier von fünf Befragten (80 Prozent) in einer internationalen Umfrage wollen, dass künftig weniger Plastik produziert wird. Im Februar befragte das Meinungsforschungsinstitut Censuswide online im Auftrag von Greenpeace International insgesamt gut 19.000 Menschen in Deutschland und 18 weiteren Ländern. Die Umfrage erscheint im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde zu einem UN-Plastikabkommen (INC4) vom 23. bis 29. April in Ottawa, Kanada. 90 Prozent der Befragten sprechen sich zudem für die Umstellung von Einweg-Plastikverpackungen auf Mehrweg-Alternativen aus. 75 Prozent wollen sogar ein Verbot von Einweg-Plastikverpackungen.
Die Umfrage zeigt, dass die Menschen die Plastikflut stoppen wollen. Die Staats- und Regierungschefs sollten diesen gesellschaftlichen Rückenwind nutzen und in Ottawa ein verbindliches Reduktionsziel festlegen.Manfred Santen, Experte für Ressourcenschutz
Greenpeace fordert, die Plastikproduktion durch ein UN-Abkommen bis 2040 um 75 Prozent zu reduzieren. Die Umfrage zeigt, dass in vielen Ländern breite Unterstützung für weniger Plastikproduktion besteht, die jeweiligen Regierungen aber keine entsprechende Position vertreten. Allein in Deutschland fallen laut Umweltbundesamt jedes Jahr mehr als sechs Millionen Tonnen Plastikmüll an. Weltweit werden den Vereinten Nationen zufolge jährlich 400 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert. Laut Alfred-Wegener-Institut landen jede Minute umgerechnet zwei LKW-Ladungen an Plastikmüll im Meer. Die Produktion von neuem Plastik verbraucht riesige Mengen endlicher Ressourcen und verschmutzt zunehmend die Umwelt.
An den kommenden UN-Verhandlungen nehmen trotz harscher Kritik der Umweltverbände erneut Vertreter:innen der Plastik- und petrochemischen Industrie teil. Laut OECD wird sich ohne radikale Gegenmaßnahmen die Menge der weltweit produzierten Kunststoffabfälle bis 2060 fast verdreifachen.
Die petrochemische Lobby droht das Abkommen zu verwässern. Die Profitgier der Plastikbranche darf nicht länger vor dem Schutz von Umwelt und unseren Lebensgrundlagen stehen. Der Planet erstickt im Plastik - Ottawa muss das stoppen.Manfred Santen, Experte für Ressourcenschutz
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Anna-Johanna Arbogast
- Pressesprecherin Konsumwende, UN Plastics Treaty / UN-Plastikabkommen
- anna.arbogast@greenpeace.org
- 0175-8041025
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/236297-greenpeace-umfrage-80-prozent-wollen-weniger-plastikproduktionVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum Ergebnis der UN-Verhandlungsrunde zum Plastikabkommen
Die fünfte Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens in Busan, Korea, endet heute Nacht ohne finales Abkommen. Die Positionen klaffen so weit auseinander, dass keine Einigung möglich ist. Eine weit...
Greenpeace-Stellungnahme: Plastiklobby bedroht erfolgreiches UN-Plastikabkommen
Die letzte Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens im koreanischen Busan kann zum internationalen Durchbruch gegen die Plastikkrise werden. Greenpeace hat die Verbindungen der teilnehmenden Plast...
Greenpeace zur finalen Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens
Die morgen startende Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens im koreanischen Busan kann zum internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll werden, droht aber zu scheitern. Greenpeace-Experte Moritz...
Greenpeace bei entscheidenden UN-Verhandlungen über Plastikabkommen in Korea
Die UN verhandeln aktuell ein globales Abkommen, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen. Hier finden Sie alle Hintergrundinformationen zu der entscheidenden Runde in Busan, bei der auch eine Gree...
Presse-Einladung: Greenpeace sucht Verursacher von industriellem Plastikmüll im Rhein
Jeden Tag transportiert der Rhein hunderte Millionen Plastikkügelchen in Richtung Nordsee. Bislang wurden jedoch keine Verursacher ausgemacht. Das will Greenpeace jetzt ändern.