Berlin, 22. März 2024 – Der Bundesrat hat heute das Wachstumschancengesetz beschlossen und dabei in einer Protokollnotiz auch weitgehende Maßnahmen für die Landwirtschaft berücksichtigt. Darin geht es unter anderem um Subventionen für Agrardiesel, alternative Antriebstechnologien und die Aussetzung verpflichtender Flächenstilllegungen. Für Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter bringt das Gesetz zu viele ökologische Nachteile:
Die Zustimmung zum Wachstumschancengesetz wurde aus ökologischer Sicht viel zu teuer erkauft, auch wenn einige Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Für das Klima ist es eine gute Nachricht, dass die Agrardiesel-Beihilfe auslaufen wird. Die zunehmende Klimakrise betrifft auch immer mehr Landwirt:innen. Daher ist die Forderung des Bauernverbandes unverständlich, fossilen Kraftstoff weiter für die Landwirtschaft zu subventionieren. Richtig ist, dass nun verstärkt alternative Antriebstechnologien für die Landwirtschaft entwickelt werden sollen. Dabei dürfen aber keine Pflanzenöle in Treckermotoren landen, wie es vor zwanzig Jahren schon mal praktiziert wurde. Dafür sind diese Lebensmittel viel zu wertvoll.Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter
Besonders fatal ist jedoch, dass zu Lasten der Artenvielfalt falsche Zugeständnisse an die demonstrierenden Landwirt:innen gemacht wurden. Die Bundesregierung opfert sogar ohne Not für mehrere Jahre die Verpflichtung, Flächen stillzulegen und für viele Pflanzen- und Tierarten wichtige Rückzugsräume vorzuhalten. Das wird dem Artenschutz erheblich schaden. Auch die Landwirtschaft, die jährlich mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert wird, muss einen Beitrag leisten, um die Arten- und Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen.Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme
Der Bundesrat hat gravierende Änderungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung am heutigen Freitag abgelehnt und sie in weiten Teilen unverändert verlängert.
Greenpeace zeigt Bärenmarke wegen Tierquälerei an
Wegen tierschutzwidriger Zustände in der Milchkuhhaltung hat Greenpeace Strafanzeige gegen die Bärenmarke-Molkerei Hochwald gestellt.
Greenpeace-Aktive protestieren gegen Bärenmarke-Milch aus tierschutzwidriger Haltung
Auf das Leid von Kühen bei der Erzeugung von Bärenmarke-Milch wollen Greenpeace-Aktive am Samstag vor Supermärkten in ganz Deutschland aufmerksam machen.
Neue Studie: Grasfütterung für Kühe macht Milchproduktion nachhaltiger
Würden Rinder in Deutschland mit mehr Gras und Heu statt mit Mais und Kraftfutter gefüttert, wirkte sich dies positiv auf den Flächenverbrauch, die Gesamtproduktion von Nahrungsmitteln, das Klima u...