Hamburg, 15. 3. 2024 - Der Ausstoß an Treibhausgasen ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, wie die heute veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) zeigen. Vor allem die gesunkene Produktion in der energieintensiven Industrie und die zurückgegangene Kohleverstromung ließ den CO2-Ausstoß um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Das Klimaschutzziel der Bundesregierung gerate dadurch in Reichweite. Ungeachtet der positiven Gesamtbilanz lagen die Emissionen im Verkehr sowie bei Gebäuden erneut über den jährlichen Klimazielen dieser Sektoren. Vor allem im Verkehrssektor kann und muss nachgeschärft werden, sagt Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland:
Niemand darf eine kriselnde Wirtschaft mit Klimaschutz verwechseln. Hinter den vordergründig guten Emissionszahlen stecken zu einem großen Teil deutliche Produktionsrückgänge in der energieintensiven Industrie. Klimapolitisch verschafft das der Bundesregierung eine Verschnaufpause. Die Ampel sollte sie schnell nutzen, denn die vermeintlich guten Nachrichten sind trügerisch. Der hoffnungsvolle Solarboom, ein großer Erfolg von Wirtschaftsminister Habeck, kann auf Dauer nicht das anhaltend schlechte Abschneiden im Verkehr wettmachen. Ohne Sofortmaßnahmen wie ein Tempolimit oder eine reformierte Dienstwagenbesteuerung, die den lahmenden Umstieg auf E-Autos treibt, wird der Verkehr mit jedem Jahr zu einer größeren Klimabürde für das ganze Land - mit verheerenden volkswirtschaftlichen Schäden. Zudem müssen Recht und Gesetz auch für Verkehrsminister Wissing gelten. Sollte die Antwort von Scholz, Lindner und Habeck nun die Entkernung des Klimaschutzgesetzes und der Verpflichtung zur Einhaltung der Sektorziele sein, wäre das ein Schlag ins Gesicht unserer und zukünftiger Generationen.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland
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