Berlin, 4. 3. 2024 - Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Elektroautos wächst weiterhin viel zu langsam, um das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen zum Fahrzeugbestand des Kraftfahrtbundesamts (KBA). Zum 1. Januar waren laut KBA lediglich 1,4 Millionen reine E-Autos zugelassen. Entsprechend müssten in den kommenden sechs Jahren jährlich etwa zwei Millionen E-Autos hinzukommen. Das am stärksten wachsende Fahrzeugsegment waren schwere SUV mit hohem Verbrauch. Der Pkw-Bestand erreichte insgesamt mit 49,1 Millionen Fahrzeugen einen neuen Höchstwert. Greenpeace Verkehrsexperte Benjamin Stephan sieht in diesen Zahlen einen klaren politischen Auftrag an die Bundesregierung:
Die jüngsten KBA-Zahlen sind ein Weckruf, denn in ihnen spiegelt sich das ganze Fiasko der deutschen Verkehrspolitik. Während die Förderung für E-Autos über Nacht gestrichen wurde, tastet die Bundesregierung Subventionen nicht an, von denen besonders schwere, klimaschädliche Verbrenner profitieren. So darf sich niemand über die katastrophale Klimabilanz des Verkehrs und den schleppenden Umstieg auf E-Autos wundern. Weiter gebremst wird die Verkehrswende von einer ignoranten Modellpolitik der deutschen Hersteller, die keine kleinen, bezahlbaren E-Autos im Sortiment führen, sondern unbeirrt weiter auf umwelt- und klimaschädliche SUV setzen.Benjamin Stephan, Greenpeace-Verkehrsexperte
Ändern wird sich dieser fatale Trend nur, wenn die Politik lenkend eingreift. Die Dienstwagenbesteuerung sollte so umgestaltet werden, dass der Bund klimaschädliche Verbrenner nicht weiter mit Steuermilliarden subventioniert. Eine Steuer für die Neuzulassung von schweren Spritfressern kann den Fahrzeugbestand innerhalb weniger Jahre klimaschonender machen, wie etwa die Niederlande zeigen. Wenn die Bundesregierung ihre eigenen E-Auto- und Klimaziele im Verkehr noch erreichen will, muss sie jetzt handeln.Benjamin Stephan, Greenpeace-Verkehrsexperte
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