Der geplante Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen würde Wälder und Moore vernichten, in denen über 7,5 Millionen Tonnen CO2 gebunden sind. Dies belegt eine heute veröffentlichte Recherche von Greenpeace (https://act.gp/3u3UqEH). Sie beziffert erstmals anhand von Geodaten den Verlust von natürlichen Kohlenstoffspeichern durch den umstrittenen Fernstraßenbau des Bundesverkehrsministeriums von Volker Wissing (FDP). Die mit der Naturwald Akademie durchgeführte Auswertung zeigt: Mehr als 5600 Hektar Wald- und mehr als 1000 Hektar Moorflächen werden durch die rund 10.000 Kilometer Straßenprojekte des aktuellen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) zerstört - das entspricht zusammen mehr als der Fläche Manhattans. Der BVWP von 2016 soll bis Mitte 2024 überprüft werden und berücksichtigt diesen Klimaschaden bislang nicht.
Wir brauchen Wälder und Moore dringend als Schutz vor der Klimakrise. Sie dem Autobahnbau zu opfern, ist klimapolitisches Harakiri. Die Bundesregierung plant Straßen, ohne den Schaden für das Klima überhaupt zu kennen. Wissings Verkehrswegeplan braucht jetzt einen Klima- und Naturcheck.Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat
Die vom Straßenbau betroffenen Waldflächen in Deutschland speichern nicht nur Millionen Tonnen klimaschädliches CO2, sondern entziehen der Atmosphäre jedes Jahr zusätzliche 40.000 Tonnen. Damit sind sie als CO2-Senken rund zehnmal so wirksam wie die derzeit größte technische Anlage zur CO2-Abscheidung aus der Luft und Speicherung im Boden (DACCS) auf Island. Natürliche Kohlenstoffspeicher sind im Kampf gegen die Klimakrise von entscheidender Bedeutung: Der Weltklimarat IPCC betrachtet den Schutz von Wäldern und Mooren als eines der kurzfristig wirksamsten und zugleich günstigsten Instrumente im Klimaschutz. Obwohl für neue Straßen an anderer Stelle Wälder aufgeforstet und Moore wiederhergestellt werden müssen, erreichen diese renaturierten Flächen ihre Schutzfunktionen für Tiere, Wasserhaushalt und Klima erst nach Jahrzehnten.
Das Verkehrsministerium begründet die Fortführung des Autobahnausbaus vor allem mit der eigenen Verkehrsprognose, die einen weiteren Anstieg des Straßenverkehrs vorhersagt. Dagegen zeigt eine aktuelle Prognos-Studie im Auftrag von Greenpeace, dass gezielte politische Steuerung den Straßenverkehr verringern könnte (https://act.gp/41UpvaG).
Die Bundesregierung kann nicht einfach auf Kosten der Natur weiter betonieren und wertvolle Naturräume beseitigen. Sie sollte konsequent in den Ausbau klimaschonender öffentlicher Verkehrsmittel und in die Bahn investierenGreenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat
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