Berlin/Hamburg, 12. Dezember 2023 - In ihrem neuen Grundsatzprogramm setzt die CDU auf ein Comeback der Atomkraft, sollte sie als Regierungspartei gewählt werden. Damit einher geht der Aufruf, die erst 2021 und 2023 abgeschalteten AKWs Emsland, Isar 2, Neckarwestheim 2, Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf wieder in Betrieb zu nehmen und weitere Kraftwerke zu bauen. Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace, hält diese Forderungen für einen Trugschluss:
Die Wiederinbetriebnahme der bereits abgeschalteten Atomkraftwerke ist nicht möglich und definitiv vom Tisch. Die Vorbereitungen für den Rückbau laufen und Mitarbeiter:innen stehen für den Betrieb nicht mehr zur Verfügung. Die CDU darf ihre Pläne nicht auf Phantasien stützen. Besonders problematisch ist der 'neue Hype' um die Kernfusion. Das Verfahren ist eine denkbar ineffiziente, aufwändige und teure Art Energie zu erzeugen. Damit wird massiv Geld in eine Technologie gesteckt, die für den Klimaschutz und unsere Energieversorgung sinnlos ist. Die Zeit der unrentablen Atomenergie, deren Anteil an der globalen Stromerzeugung im vergangenen Jahr bei nur neun Prozent lag, ist endgültig vorbei. Der Ausbau erneuerbarer Energien hingegen kann deutlich schneller, effizienter und kostengünstiger erfolgen. Zur Reduzierung der Klimagase bis 2030 leisten Sonnen- und Windkraftwerke einen etwa zehnmal höheren Beitrag als Atomkraftwerke. Für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens sind erneuerbare Energien entscheidend.Heinz Smital, Greenpeace-Atomexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Luisa Lamm
- Pressesprecherin Atomkraft, Wetter-Extreme, Umweltunfälle
- luisa.lamm@greenpeace.org
- 0175-4193280
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/232977-greenpeace-stellungnahme-zu-atomkraft-im-cdu-grundsatzprogrammVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Studie: Energiehunger von Künstlicher Intelligenz gefährdet Energiewende
Der Energiebedarf von KI-Anlagen gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende, so eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace
Greenpeace-Stellungnahme zum vorerst abgewendeten Konkursverfahren von Nord Stream 2
Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid warnt vor den ökologischen und geopolitischen Folgen der Inbetriebnahme von Nord Stream 2
Greenpeace-Stellungnahme zu EU-Maßnahmenpaket gegen russische Energieimporte
Die Europäische Kommission will Gasimporte aus Russland bis 2027 vollständig stoppen. Heute hat sie Maßnahmen angekündigt, mit denen sie dieses Ziel erreichen will.
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...
Greenpeace-Studie: Speichervolumen von CO2-Endlagern in der Nordsee stark überschätzt
Die geplanten Endlager für Kohlenstoffdioxid in der Nordsee können nicht so viel klimaschädliches CO2 aufnehmen wie von der Politik in Aussicht gestellt, so eine aktuelle Studie von Greenpeace.