Hamburg, 06.12.2023 - Das Bundeskabinett hat heute eine Strategie für Klimaaußenpolitik verabschiedet, die federführend von der Bundesaußenministerin erarbeitet und vorgestellt wurde. Mit der Veröffentlichung zur Halbzeit der Weltklimakonferenz in Dubai und parallel zu den Verhandlungen zur Haushaltskrise ist sie ein klarer Auftrag für die Bundesregierung. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, nimmt dazu Stellung:
Die neue Klimaaußenpolitik muss die Handlungsgrundlage der Bundesregierung für die Weltklimakonferenz COP28 und für die Lösung der Haushaltskrise zugleich sein. Richtigerweise rückt die Neuaufstellung der deutschen Klimaaußenpolitik die Sicherheit der Menschen in Zeiten der verheerenden und zunehmenden Klimakrise sowie Werte der Zusammenarbeit ins Zentrum. Außenministerin Baerbock kann und muss damit in anderen Ländern die Strategien zur CO2-Minderung und Klimaanpassung unterstützen.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland
Ministerin Baerbock reist mit einem starken Mandat aller Ampel-Parteien zur COP28, wo sie sich in der zweiten Woche für den sofort zu beginnenden Ausstieg aus den fossilen Energien im Einklang mit den 1,5 Grad Pfaden einsetzen muss. Es ist ein wichtiges Signal, dass die Verhandlungsstrategie der Bundesregierung den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas ohne CO2-Abscheidung vorsieht. Dem Greenwashing der fossilen Industrie muss ein Riegel vorgeschoben werden. Kritisch zu sehen ist die Unterstützung für das Bestreben der Öl- und Gasindustrie, die Entwicklung von internationalen Kohlenstoffmärkten voranzutreiben. Negative Auswirkungen auf Mensch und Natur sind somit vorprogrammiert. Annalena Baerbock kann und muss nun glaubwürdig an der Seite derjenigen Länder stehen, deren Bürger:innen schon jetzt unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden und die starke Verbündete gegen die großen Emittenten brauchen.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland
Die neue Klimaaußenpolitik verliert jedoch jede Wirkung, sollte die aktuelle Haushaltskrise der Ampel in ein Kaputtsparen des internationalen und nationalen Klimaschutzes münden. Die Sicherheit von Morgen wird nur durch strategische Kooperationen mit anderen Ländern und gezielte Finanzhilfen möglich sein. Deshalb müssen sich nun alle demokratischen Parteien des Bundestages auf ein grundgesetzlich abgesichertes Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Klimaschutz und Innovation verständigen, um in die vom Bundesverfassungsgericht juristisch bestätigten Freiheitsrechte unserer Kinder und Enkel in der Klimakrise weiterhin investieren zu können.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Sabine Beck
- Referentin Kommunikation des geschäftsführenden Vorstands, COP29
- sabine.beck@greenpeace.org
- 0151-10667012
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace Stellungnahme zur Rede von Jennifer Morgan in Vertretung der Außenministerin Annalena Baerbock bei der COP29
Was hier in Baku ausgehandelt wird, bleibt für Deutschland Verpflichtung und Auftrag.
Stellungnahme zum G20-Beschluss zur Milliardärssteuer
Eine neue Bundesregierung sollte diesen G20-Beschluss konstruktiv so fortführen, dass einen Milliardärssteuer spürbar beiträgt zur Finanzierung von Klimaschutz, Klimaanpassung sowie Schäden und Ver...
Milliardenschwere Täuschung: Droht Steuerzahlenden hohe Braunkohle-Rechnung?
Der Energiekonzern EPH und der Finanzinvestor PPF ziehen sich aus ihrem gemeinsamen Braunkohlegeschäft in der Lausitz (Leag) zurück.
Zwischenbilanz der COP29 in Baku
Die Verhandlungsdynamik bei den großen Themen zur Klimafinanzierung und Minderung von Emissionen muss in der zweiten Konferenzwoche deutlich an Fahrt gewinnen!
Gute Wärme planen – Umweltorganisationen veröffentlichen gemeinsames Positionspapier für kommunale Wärmeplanung
In einem gemeinsamen Positionspapier erklären neun deutsche Klima- und Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, BUND, Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Powershift, was sie unter einer “guten Wärmepl...