Hamburg, 16. 11. 2023 – Der Berufungsausschuss der EU-Kommission hat heute keine Mehrheit für die Verlängerung von dem umstrittenen Spritzmittel Glyphosat erreicht. Nun will die Kommission für weitere zehn Jahre verlängern, allerdings mit Einschränkungen bei der Vorerntebehandlung und dem besonderen Schutz von Nicht-Ziel-Organismen. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten. Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff sieht die wirtschaftlichen Interessen der Chemieindustrie vor den dringend nötigen Schutz von Umwelt und Artenvielfalt gestellt:
Dies ist nicht nur ein schwarzer Tag für die Artenvielfalt, sondern auch für die EU, die eigentlich bis 2030 den Einsatz von Pestiziden halbieren möchte. Nun wird die Kommission alleine entscheiden und will das Totalherbizid für weitere zehn Jahre verlängern. Damit opfert die EU den Schutz von Mensch, Umwelt und Artenvielfalt den wirtschaftlichen Interessen von Agrarkonzernen wie Bayer. Denn die fatalen Folgen des Stoffs für die Umwelt sind längst bekannt. Ein EU-weites Verbot hätte weltweit Signalwirkung gehabt. Ein Uralt-Gift wie Glyphosat hat einfach keinen Platz in einer modernen, nachhaltigen Landwirtschaft.Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin