München, 23.9.2023 – Gegen die verharmlosende und inkonsequente Haltung der Regierungspartei CSU zur Klimakrise demonstriert Greenpeace heute beim CSU-Parteitag auf dem Messegelände in München. Vor der Tagungshalle haben Greenpeace-Aktive ein Banner mit der Frage „Klimakrise?“ entrollt. Darunter sind drei große Affenköpfe mit CSU-Ansteckern zu sehen, denen abwechselnd Mund, Augen und Ohren verschlossen sind.
Ob beim mangelnden Ausbau der Windkraft oder den weiter steigenden Verkehrsemissionen in Bayern, die CSU ignoriert mit ihrer rückwärtsgewandten Politik die Dramatik der KlimakriseThilo Maack Greenpeace-Sprecher
Die Klimaschutz-Bilanz der CSU-geführten Landesregierung ist schlecht. So sind die Treibhausgas-Emissionen Bayerns seit 2014 quasi nicht mehr gesunken. Sinken Bayerns Emissionen weiterhin nur im durchschnittlichen Tempo der vergangenen zwanzig Jahre, wäre der Freistaat erst in 280 Jahren klimaneutral. Vor allem beim Ausbau der Windkraft hat die CSU-geführte Landesregierung versagt: Seit Antritt von Markus Söder als Ministerpräsident 2018 wurden im Durchschnitt nur 8,4 Windanlagen jährlich in Betrieb genommen. Nach Berechnungen im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft müssten pro Jahr 104 Anlagen ans Netz gehen, damit Bayern die bis 2040 angestrebte Klimaneutralität erreicht.
Anders als die CSU behauptet, liegt Bayern bei der installierten Leistung erneuerbarer Energien nicht an der Spitze der Bundesländer, sondern pro Fläche nur im hinteren Mittelfeld. Und während die Verkehrsemissionen in Bayern unvermindert ansteigen und mittlerweile der größte CO2-Emittent im Freistaat sind, spricht sich die CSU weiter für den Einsatz klimaschädlicher Verbrennungsmotoren im “Autoland Bayern” aus.
Die CSU muss ihre Politik des Wegschauens beenden. Wir fordern von Markus Söder als Spitzenkandidat ein klares Bekenntnis für mehr Klima- und UmweltschutzThilo Maack Greenpeace-Sprecher
Wie Bayern seine großen Potentiale beim Klimaschutz nutzen kann, hat Greenpeace in einem “Klimaschutz-Sofortprogramm” erarbeiten lassen (https://act.gp/47oMqwW). Mit zehn Sofortmaßnahmen vom Heizungstausch über Solarstandards bis zu Ausbau und Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs könnten Bayerns Emissionen in fünf Jahren um 20 Prozent gesenkt werden.
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- Thilo Maack
- Koordinator Biodiversität, Meeresbiologe
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