Stellungnahme zur Unterzeichnung des UN-Hochseeschutzabkommens

New York, 20. September 2023 – Heute unterzeichnen Außenministerin Annalena Baerbock und Umweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne) im Auftrag der deutschen Bundesregierung das UN-Hochseeschutzabkommen, das der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorgelegt wird. Es ist ein starkes rechtliches Instrument, um das  30x30-Ziel – 30 Prozent der Hohen See bis 2030 unter Schutz zu stellen – zu verwirklichen.

Die Bundesregierung setzt mit der Unterzeichnung ein wichtiges Zeichen für Meeresschutz. Meere müssen vor Ausbeutung geschützt werden, auch weil sie unser Klima stabilisieren. Der Unterschrift müssen jetzt Taten folgen. So ist das Abkommen schnellstmöglich in nationalem Recht zu verankern. Um bis 2030 mindestens 30 Prozent der Hohen See unter Schutz zu stellen, sollte Deutschland zusammen mit der internationalen Staatengemeinschaft jetzt damit beginnen, Vorschläge für Schutzgebiete auszuarbeiten. 
Überfischung, Versauerung, Ausbeutung von Rohstoffen – unsere Ozeane stehen unter extremem Stress. Der Mensch hat die Weltmeere in ein Industriegebiet verwandelt. Weniger als ein Prozent der Hohen See ist bisher geschützt und viele Meeresschutzgebiete existieren lediglich auf Papier. Stattdessen brauchen wir konkrete Maßnahmen für vollständigen und strengen Meeresschutz. Auch in unseren Schutzgebieten der Nord- und Ostsee schreitet die wirtschaftliche Ausbeutung nahezu ungehemmt voran. Deutschland ist in der Pflicht, auch vor der eigenen Haustür nachzubessern.  Greenpeace Meeresexpertin Franziska Saalmann

Hintergrund: 

Greenpeace fordert die schnellstmögliche Umsetzung des internationalen Hochseeschutzabkommens, spätestens bis zur UN-Meereskonferenz im Juni 2025. Erst 120 Tage, nachdem mindestens 60 Länder das Abkommen im nationalen Recht verankert haben, wird es global gültiges Recht. Der Ozeanbericht von Greenpeace zeigt das Ausmaß der zunehmenden Bedrohung der Weltmeere. Der Bericht enthält einen Fahrplan dafür, wie das 30x30-Ziel erreicht werden kann. Dafür müssen jedes Jahr etwa elf Millionen Quadratkilometer unter Schutz gestellt werden. Greenpeace schlägt zudem künftige Schutzgebiete vor, wie beispielsweise die Gebiete Emperor Seamounts im Nordwestpazifik, die Sargassosee im Atlantik und die Südtasmanische See (Lord Howe Rise) zwischen Australien und Neuseeland. 

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