München, 4. 9. 2023 – Deutsche Automarken schneiden beim Verbrauch von Energie, Rohstoffen und Platz im europäischen Vergleich besonders schlecht ab. Das zeigt eine zum Start der IAA veröffentlichte Rangliste von Greenpeace mit den dreißig in Europa am häufigsten verkauften Automarken (Online: https://act.gp/45LPjGs). BMW, Mercedes-Benz und Porsche kommen in keiner der drei betrachteten Kategorien über den 23. Rang hinaus, Porsche belegt durchgehend den letzten Platz. In der Gesamtbewertung landen die deutschen Marken allesamt im hinteren Drittel: VW (23), Audi (24), BMW (26), Mercedes-Benz (27), Porsche (30). Trotz schlechter Platzierungen in den Kategorien Rohstoffe und Platz belegt Tesla als reine E-Automarke den ersten Platz. Der Verkehr hängt in Deutschland und Europa beim Klimaschutz weit zurück. Um den CO2-Ausstoß mit dem nötigen Tempo zu senken, müssen künftig weniger und kleinere Autos auf die Straße kommen.
Mit extra schweren SUVs, hochgerüsteten Sportwagen und XXL-Limousinen verschleudern die deutschen Autobauer knappe Ressourcen wie Energie, Rohstoffe und Fläche. Dabei sind Autos an sich schon ineffizient und können nicht länger im MIttelpunkt des Verkehrs stehen. Damit sich das ändert, muss der Verkehrsminister teure und falsche Anreize wie den Bau weiterer Autobahnen oder das Dienstwagenprivileg streichen und konsequent auf den Ausbau effizienter Verkehrsformen wie Bahn und ÖPNV setzen.Lena Donat, Greenpeace Verkehrsexpertin
Für das Ranking hat Greenpeace die jeweils fünf meistverkauften Modelle der europäischen Top-30-Marken ausgewertet. Für jede Marke wurden Energieverbrauch, Gewicht und Platzbedarf der fünf Modelle pro Sitzplatz gemittelt und die Liste nach prozentualen Abweichungen zum effizientesten Modell der jeweiligen Kategorie sortiert. Ergänzend wurden auch neu auf den europäischen Markt drängende chinesische Marken ausgewertet. Die neuen Elektroautos aus China sind mehrheitlich noch sparsamer als die Tabellenführer der Top-30.
Viele Menschen wollen sich ressourcenschonend fortbewegen. Das zeigt der Erfolg des Deutschlandtickets. Die Bundesregierung muss diesen Trend verstärken.Lena Donat, Greenpeace Verkehrsexpertin
Als weiteren Vergleich hat Greenpeace den Ressourcenverbrauch alternativer Verkehrsmittel wie E-Bike, E-Bus und Fernzüge mit dem jeweiligen sparsamsten Pkw-Modell ins Verhältnis gesetzt. Bei Energie- und Flächenverbrauch pro Sitzplatz schneiden die Alternativen oft wesentlich besser ab als die effizientesten Automarken. Der höhere Materialeinsatz bei Zügen wird durch eine rund 40-fach höhere Laufleistung mehr als ausgeglichen.
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