Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe: Greenpeace-Aktive räumen im Naturschutzgebiet Ahrmündung auf

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Remagen, 6. 7. 2023 – Zehn Greenpeace-Aktive räumen seit gestern im Ahrtal zwischen Sinzig und Remagen auf. Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 finden sich im Naturschutzgebiet „Mündungsgebiet der Ahr” noch immer große Mengen an Plastikmüll, Holz und anderem Schwemmgut, das die Böden über Jahre hinaus belastet. Bei wochenlangen Aufräumaktionen in den vergangenen zwei Jahren haben Greenpeace-Ehrenamtliche gemeinsam mit Freiwilligen aus der Region bereits tausende Getränkekisten und Plastikflaschen geborgen. Das Leergut stammte von Getränkehändlern und -unternehmen an der Ahr, deren Lager von der Flut fast vollständig weggeschwemmt wurden. Die Kreisverwaltung Ahrweiler hatte die Aufräumarbeiten im März vergangenen Jahres für abgeschlossen erklärt.

Wir setzen fort, was hunderte helfende Hände in unzähligen Freiwilligenstunden begonnen haben. Die Ahrtalmündung muss wieder ein Ort werden, an dem die Natur ungestört und unbelastet zur Ruhe kommen kann. Thilo Maack

Als letztes naturbelassenes und renaturiertes Mündungsgebiet in den Rhein ist dieser Teil des Ahrtals besonders schützenswert. Zahlreiche bedrohte Wildpflanzen sowie seltene Tiere wie der Flussregenpfeifer und die Bachforelle sind dort beheimatet. Gleichzeitig dient es dort überwinternden und durchziehenden Tieren als Nahrungs- und Rastbiotop. Plastikabfälle, wie die jetzt von Greenpeace-Aktiven aus dem Naturschutzgebiet entfernten, verbleiben über Jahrzehnte in der Umwelt und bauen sich auf natürliche Weise kaum ab. Witterungsprozesse zerkleinern den Kunststoff zu Mikroplastik, welches Böden verunreinigt und mitunter in die Nahrungskette gelangt.

Weltweit werden Extremwetter wie das Hochwasser im Ahrtal durch die menschgemachte Erderhitzung immer wahrscheinlicher. Stürme, Dürren und Starkregenfälle, die früher als Jahrhundertereignisse galten, treten in Zeiten der Klimakrise in immer kürzeren Abständen auf. Es drohen Klimaveränderungen, die sich nicht rückgängig machen lassen.

Die Klimakrise ist auch in Deutschland längst zur größten Bedrohung für Menschen geworden. Diese Gefahr darf nicht länger ignoriert werden. Extreme Regenfälle wie vor zwei Jahren im Ahrtal und dieses Jahr in der Region Emilia-Romagna sollten der Bundesregierung Ansporn sein, Klimaschutz endlich konsequent umzusetzen. Dabei sollte sie beim Heizungsgesetz anfangen. Thilo Maack

Damit nicht bis ins Jahr 2028 klimaschädliche fossile Heizungen eingebaut werden, muss der Bund die kommunale Wärmeplanung beschleunigen. Staatliche Zuschüsse darf es nur für umweltfreundliche Technologien wie Wärmepumpen geben, sonst sind die Klimaziele der Bundesregierung nicht zu schaffen.

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