Greenpeace-Stellungnahme zum UN-Hochseeschutzabkommen

Hamburg, 19. Juni 2023 - Die UN-Staaten haben heute das wichtige Abkommen zum internationalen Hochseeschutz in New York förmlich angenommen. Es schafft die Voraussetzung, um große Meeresschutzgebiete auf hoher See einrichten zu können, die frei sind von zerstörerischen menschlichen Aktivitäten. Es ist ein starkes rechtliches Instrument, das zur Verwirklichung des 30x30-Ziels (30 Prozent der Meere und Landflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen) eingesetzt werden kann.  Der Vertragstext wurde im März 2023 vereinbart, Regierungen können den Vertrag nun unterzeichnen und ratifizieren. Mindestens 60 Regierungen müssen es ratifizieren, damit es in Kraft tritt. Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker betont die Dringlichkeit einer schnellen Ratifizierung: 

Das Abkommen ist ein historischer Erfolg– und er kommt kurz vor zwölf: Die Temperaturen im Nordatlantik haben in den vergangenen Tagen Höchstwerte erreicht, seit Beginn der Messungen vor 40 Jahren war er noch nie so warm wie derzeit. Die Weltmeere leiden, denn sie haben 90 Prozent der Wärme aufgenommen, die durch die menschengemachten Treibhausgase entstehen. Überfischung, Verschmutzung und Ölausbeutung schwächen sie weiter. Die Meere sind unsere Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise, allein deshalb müssen wir sie schützen. Till Seidensticker, Meeresexperte bei Greenpeace 
Aktuell geht es darum, eine weitere Bedrohung zu verhindern. Den Tiefseebergbau, der in diesem Jahr beginnen soll und der den Meeresboden zerstören würde, mit verheerenden Folgen auf die Artenvielfalt. Der Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde kann im Juli den drohenden Start des Tiefseebergbaus noch stoppen – und sollte dies auch tun. Die Meere dürfen nicht durch die Interessen einzelner Konzerne geplündert und weiter gefährdet werden. Wir fordern ein Moratorium, das die Weichen für ein dauerhaftes Verbot für den Tiefseebergbau stellt. Till  Seidensticker, Meeresexperte bei Greenpeace 
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