Genf, 23. 5. 2023 – Einhundert Klimaaktivist:innen, die Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion und andere Klimagerechtigkeits-Gruppen aus 17 Ländern unterstützen, protestieren heute in Genf auf Europas größter Verkaufsmesse für Privatflugzeuge, der European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE). Aktivist:innen haben sich an die Zugänge von mehreren Privatjets gekettet, die bei dem Business-Event neben dem Genfer Flughafen ausgestellt sind, sowie an den Haupteingang der Messe. Mit Warnhinweisen im Stil von Zigarettenschachteln kennzeichnen die Klimaschützer:innen die Luxusflugzeuge als schädliche Produkte, die den Planeten zerstören, die Zukunft verheizen und Ungleichheit befeuern. Studien zufolge produzieren Privatflüge pro Passagierkilometer etwa zehnmal so viel CO2 wie kommerzielle Flüge. Der Verkauf von Privatfliegern wird in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand erreichen.
Privatflugzeuge sind der Inbegriff klimaschädlicher Rücksichtslosigkeit. Es kann nicht sein, dass Superreiche mit immer mehr Privatfliegern die Klimakrise befeuern, während Hitzewellen, Überflutungen und Dürren in vielen Teilen der Welt unsere Lebensgrundlagen zerstören. Es ist höchste Zeit, dass die Politik diese ungerechte und ignorante Umweltzerstörung beendet. Privatjets gehören verboten!Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin
EBACE ist Europas größtes jährliches Treffen von Interessenvertreter:innen der Privatluftfahrt und wird von den europäischen und US-amerikanischen Privatjet-Lobbygruppen EBAA und NBAA organisiert. Etwa die Hälfte der mehr als 10.500 Besucher:innen besitzt oder betreibt ein Flugzeug. Der Protest folgt auf eine Reihe von Demonstrationen gegen Privatjets in den vergangenen Monaten, wie etwa am Amsterdamer Flughafen Schiphol, dem zweitgrößten Flughafen in der EU. Einem kürzlich veröffentlichten Bericht zufolge hat sich die weltweite Flotte von Privatflugzeugen in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Emissionen von Privatfliegern werden in Europa derzeit nicht reguliert und sind von wichtigen EU-Vorschriften, die Treibhausgasemissionen senken sollen, weitgehend ausgeschlossen.
Laut einer von Greenpeace Zentral- und Osteuropa in Auftrag gegebenen Studie verdoppelte sich der CO2-Ausstoß von Privatfliegern in Europa im vergangenen Jahr. Mit 3,4 Millionen Tonnen erreicht er einen neuen Negativ-Rekord. Während die Reichen auf die umweltschädlichste Art reisen, um ein paar Stunden zu sparen, sind laut Boeing rund 80 Prozent der Weltbevölkerung noch nie geflogen, tragen aber die Hauptlast der Klimakrise.
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