Greenpeace und BUND Naturschutz feiern Atomausstieg in München mit breitem Bündnis

Bayern braucht mehr Tempo bei Energiewende

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München, 15. 4. 2023 – Das Ende der Atomkraft in Deutschland und den Mut der vielen Aktivist:innen der letzten Jahrzehnte feiern heute etwa 1.500 Menschen auf dem Münchner Odeonsplatz zusammen mit Greenpeace, dem BUND Naturschutz und einem breiten Bündnis. Nach über 60 Jahren Atomstromproduktion werden die letzten deutschen AKW heute abgeschaltet, darunter Isar 2 bei Landshut. Diesen Meilenstein der Anti-Atomkraft-Bewegung zelebrieren die Umweltverbände unter anderem mit einer Kundgebung, einem Demo-Umzug sowie Musik und Kultur.

Dies ist ein historischer Tag und ein riesiger Erfolg der Anti-Atom-Bewegung – darauf kann und sollte man stolz sein! Was aber bleibt, ist strahlender Atommüll für die nächsten 40.000 Generationen und eine verschleppte Energiewende, speziell in Bayern. Jetzt gilt es nach vorne zu schauen und Bayerns Energieversorgung unabhängig und klimaneutral zu machen. Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz, in seiner Rede
Heute endet der Irrweg Atomkraft in Deutschland endgültig. Die Panikmache von CDU/CSU und FDP vor Stromausfällen ging ins Leere, denn Atomstrom wird für eine sichere Versorgung nicht benötigt. Statt weiter das tote Pferd Atomkraft zu reiten, sollte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder endlich den Ausbau von Windanlagen, Stromnetzen und erneuerbarer Wärme beschleunigen. Andernfalls wird Bayern bei der Energiewende abgehängt. Stefan Krug, Leiter des Greenpeace Landebüros Bayern, in seiner Rede

Zeitalter der Atomkraft endet in München mit Festakt, Demo und Musik

Beim Atom-Ausstiegsfest dabei ist auch der bayerische Liedermacher Hans Well mit seinen Wellbappn, der Mitte der 1980er-Jahre mit vielen anderen gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf protestiert hatte.

Man ignoriert, dass die Atomkraft die teuerste Energieform überhaupt ist und durch den Atommüll eine enorme Altlast für die zukünftigen Generationen ist. Das ist dem Söder aber Wurscht – nur für ein paar Prozent bei der nächsten Wahl. Hans Well, bayerischer Liedermacher und Wackersdorf-Aktivist

Von seinen Erlebnissen berichtet auch Hans Schuierer, der damals Landrat in Wackersdorf war.

Was in Wackersdorf vor 30 Jahren seinen Anfang in Bayern nahm, wird heute beendet - die breite Anti-Atomkraft-Bewegung hat am Ende gewonnen. Ich empfinde Genugtuung und Freude und danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die diesen langen Weg gegangen sind. Deutschland und Bayern sind besser und sicherer ohne diese gefährliche Technologie. Hans Schuierer, ehemaliger Landrat von Wackersdorf

Ein Demo-Umzug zur Staatskanzlei soll die Politik noch einmal an das Motto des Festes erinnern: Raus aus Atom, rein in Erneuerbare – und Schluss mit den Scheindebatten! Mit dem festlichen Umlegen eines großen Schalters, der das Abschalten der AKW und Hochfahren der Erneuerbaren symbolisieren soll, sowie Kabarett und Musik wird die Veranstaltung auf dem Odeonsplatz zum deutschen Atomausstieg enden.

Mit dem Aus der letzten drei AKW Isar 2, Neckarwestheim und Emsland in Lingen geht das Zeitalter der Atomkraft in Deutschland zu Ende. Schon in den 1970er Jahren gab es Massenproteste gegen die gefährliche Energiequelle, die 1986 durch die Nuklearkatasstrophe in Tschernobyl weiter befeuert wurden. Bedeutend waren die Widerstände hunderttausender Menschen in Wackersdorf, der Aufstand engagierter Landwirt:innen gegen das geplante Endlager in Gorleben und der Protest gegen die Castor-Atommülltransporte – maßgeblich vorangetrieben auch von Umweltverbänden wie Greenpeace und BUND.

Fotos und Videos der Veranstaltung finden Sie hier.

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