Greenpeace demonstriert vor Brandenburger Tor gegen deutsche Blockade des europäischen Verbrenner-Ausstiegs
Berlin, 22. 3. 2023 – Mit einem in den Boden gerammten Verbrenner-SUV, der eine EU-Flagge überfahren hat, protestieren zehn Greenpeace-Aktivist:innen heute in Berlin gegen die deutsche Blockade eines europäischen Verbrenner-Ausstiegs. “Stop Crashing the Climate”, fordern die Klimaschützer:innen auf Bannern. Weil die FDP darauf beharrt, dass Verbrenner auch nach 2035 zugelassen werden dürfen, wenn sie mit E-Fuels betrieben werden, musste die abschließende EU-Abstimmung über den Ausstieg verschoben werden. Dadurch ist ein Kernelement des klimafreundlichen Umbaus der EU, der Green Deal, in letzter Minute wieder in Frage gestellt. Eine Einigung soll nach Medienberichten noch vor dem morgen beginnenden EU-Gipfel gefunden werden.
Mit ihrem bockigen Festhalten am Luftschloss E-Fuels beschädigt die FDP den Klimaschutz und Deutschlands Rolle in der EU. Der verabredete Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist das Herzstück des Green Deal. Bundeskanzler Scholz darf nicht zusehen, wie die FDP ihn aushöhlt und die Modernisierung des Kontinents aufhält.Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
Den gigantischen Energiebedarf für einen breiten Einsatz von E-Fuels im Autoverkehr macht eine aktuelle Greenpeace-Kalkulation deutlich: Um alle heute in der EU angemeldeten Pkw und Lkw mit E-Fuels zu betreiben, wäre mehr als das Doppelte des 2021 weltweit aus Wind und Sonne erzeugten Stroms nötig. (Die Kalkulation online: https://act.gp/405Z53R)
E-Fuels in Autos zu tanken, ist rücksichtslose Verschwendung erneuerbarer Energien. Kaum jemand wird sich diesen teuren Sprit künftig leisten können. E-Fuels werden vor allem für Flugzeuge und Schiffe gebraucht. Indem die FDP so tut, als könnten große Teile der Pkw-Flotte künftig E-Fuels tanken, bremst sie den Umstieg auf viel effizientere und günstigere E-Autos und verhindert dringend nötige Klimafortschritte im Verkehr in ganz Europa.Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
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