Aktive von Greenpeace International protestieren auf Shell-Bohrplattform gegen weitere Öl-Ausbeutung

Nach Milliardengewinnen fordern Klimaschützer:innen: “Hört auf zu bohren. Fangt an zu zahlen"

Hamburg, 31. 1. 2023 - Vier Aktivist:innen von Greenpeace International sind heute im Atlantik nördlich der kanarischen Inseln auf eine Bohrplattform von Shell geklettert, um dort gegen die weitere Ausbeutung von klimaschädlichem Erdöl und für eine faire Entschädigung für Klimaschäden zu protestieren. “Stop Drilling. Start Paying”(“Hört auf zu bohren. Fangt an zu zahlen”) fordern sie auf einem Banner. Der Protest findet zwei Tage vor der Jahresbilanz von Shell statt. Allein in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hatte der Konzern durch die im Zuge des Ukraine-Kriegs gestiegenen Ölpreise einen Gewinn von 30 Milliarden Dollar verzeichnet - 50 Prozent mehr als im Gesamtjahr 2021.

Die Folgen von  Shells klimaschädlicher Öl-Ausbeutung sind Tod, Zerstörung und Vertreibung auf der ganzen Welt, vor allem bei Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Es ist unerträglich, dass Konzerne wie Shell ungerührt und unbehelligt Milliarden mit der Zerstörung unser aller Zukunft verdienen. Das muss aufhören - und Shell muss für die Schäden durch sein Geschäft zahlen. Till Seidensticker, Greenpeace Sprecher

Die jüngste Weltklimakonferenz hatte im November beschlossen, dass Industriestaaten mit historisch hohen CO2-Emissionen einen weltweiten Fonds aufsetzen, um daraus Entschädigungen für klimabedingte Schäden und Verluste zu finanzieren. Greenpeace fordert, dass die fossile Industrie um Konzerne wie Shell, die über Jahrzehnte mit der Ausbeutung klimaschädlicher Rohstoffe viel Geld verdient hat, angemessen in diesen Fonds einzahlen. 

Aktivist:innen wollen mehrere Tage auf der Plattform protestieren

Unter den Aktivist:innen von Greenpeace International ist auch der frühere Chefverhandler der philippinischen UN-Klima-Delegation und heutige Geschäftsführer von Greenpeace Südostasien, Yeb Saño. An Bord protestieren Klimaaktivist:innen aus Argentinien, der Türkei, Großbritannien, und den USA. Sie nutzten Schlauchboote und Seile, um an Deck des 51.000-Tonnen-Schwergutfrachters “White Marlin” zu gelangen, der die Shell-Bohrplattform von China in die nördliche Nordsee transportiert. Begleitet werden sie bei ihrem friedlichen Protest durch das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise. Die Demonstrierenden sind auf einen tagelangen Protest auf der Plattform eingestellt.

Mit der Plattform plant Shell acht weitere Bohrlöcher im Nordsee-Ölfeld “Penguin”. Bis zum Jahr 2044 würden so täglich bis zu 45.000 Barrel Öl ausgebeutet. Deren Verbrennung würden bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 verursachen - mehr als Norwegen in einem Jahr ausstößt.

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