67 Prozent der Bundesbürgerinnen sprechen sich für Mehrwertsteuer-Befreiung aus / Bundesminister ist gefordert
Hamburg, 20. 1. 2023 – Nach Einschätzung von 72 Prozent der Bundesbürger:innen sollte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen) jetzt vorrangig niedrigere Mehrwertsteuersätze durchsetzen, für die er sich bereits wiederholt ausgesprochen hat. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Kantar im Auftrag von Greenpeace (https://act.gp/3IW7zF6). Zwei Drittel der Bundesbürger:innen sind dafür, dass klimafreundliche pflanzliche Lebensmittel ganz von der Mehrwertsteuer befreit werden. Bei den Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1500 Euro monatlich ist die Zustimmung mit 84 Prozent noch größer.
Die Bundesregierung sollte diesen breiten Rückhalt in der Bevölkerung nutzen. Sie kann Menschen mit gezielten Steuerbefreiungen dazu motivieren, mehr klimaverträgliche Lebensmittel zu verbrauchen. Zudem haben alle Menschen unabhängig vom Einkommen ein Recht auf gesunde Lebensmittel aus nachhaltiger Erzeugung. Dazu kann eine Mehrwertsteuer von 0 Prozent auf Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Milchersatzprodukte maßgeblich beitragen.Matthias Lambrecht, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte
Jetzt muss Özdemir zeigen, dass er eine sozial ausgewogene Agrar- und Ernährungswende zum Schutz des Klimas in der Ampelkoaltion durchsetzen kann – auch gegen den Widerstand des kleinsten Koalitionspartners FDP“, sagt Lambrecht. In einem Offenen Brief an Christian Lindner (FDP) (https://act.gp/3HiQu7d) hat der Geschäftsführende Vorstand von Greenpeace, Martin Kaiser, den Bundesfinanzminister Anfang Januar aufgefordert, durch einen auf 0 Prozent abgesenkten Mehrwertsteuersatz für Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Milchersatzprodukte Anreize für eine klimafreundliche Agrar- und Ernährungswende zu schaffen. Binnen weniger Tage haben bereits mehr als 36.000 Menschen diese Forderung mitunterzeichnet.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
-
- Nina Kloeckner
- Pressesprecherin Agrarwende
- nina.kloeckner@greenpeace.org
- 0160-4339100
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Umfrage: Große Mehrheit fordert von Agrarminister:in auch Verbraucherpolitik
Knapp drei Viertel der Bundesbürger:innen erwarten in einer Umfrage vom künftigen Bundeslandwirtschaftsministerium, dass die Interessen von Landwirt:innen und Verbraucher:innen gleichrangig behande...
Stellungnahme zum Vorschlag von Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu senken
Olaf Scholz will den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent abzusenken. Greenpeace begrüßt den Vorschlag und fordert eine generationenübergreifend klimagerechte Mehrwertste...
Klimakrise: Greenpeace-Aktive protestieren gegen Methanemissionen aus Fleisch- und Milchindustrie
Auf die besondere Verantwortung der Fleisch- und Milchindustrie in der Klimakrise machen Aktivist:innen von Greenpeace heute bei der Unternehmensgruppe Theo Müller aufmerksam. Mit hohen Milchtüten,...
Greenpeace-Molkerei-Ranking: Weidemilch bleibt Nischenprodukt
Die zweite Molkerei-Abfrage von Greenpeace zeigt, dass die Molkereien weiter hauptsächlich Milch verarbeiten, die von Kühen stammt, die das ganze Jahr im Stall stehen.
Greenpeace-Stellungnahme zum heute vom BMEL vorgestellten Erntebericht 2024
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mehr Einsatz für Klimaanpassungen in der Landwirtschaft, statt erneut vor der Agrarlobby ...