Berlin, 19.01.2023 – Gegen klimaschädliche Handelsabkommen wie das zwischen der EU und den Mercosur Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay demonstrieren zum Start der Grünen Woche heute Greenpeace-Aktivist:innen am Berliner CityCube. Anlässlich des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), der weltweit größten informellen Agrarministerkonferenz, projizieren sie in vier Meter großen Lettern „EU-Mercosur: klimaschädlich, naturfeindlich und veraltet“ an die Fassade der Messehallen. Auf Handbannern forderten sie von Agrarminister Cem Özdemir (Die Grünen): „Özdemir, Regenwald statt Rindfleisch“ und „Save the Amazon! Stop EU-Mercosur“.
Noch in diesem Jahr soll nach den Plänen der Bundesregierung das seit 1999 verhandelte Abkommen ratifiziert werden.
Der EU-Mercosur Deal ist eine Freikarte, um wertvollen Amazonas-Regenwald für noch mehr Rinderweiden und Sojaplantagen für den Export in die EU abzuholzen. Der Deal fördert außerdem Rindfleischimporte und die damit einhergehende Ausbreitung von Viehweiden - den größten Treiber der Waldzerstörung in Amazonien. Minister Özdemir sollte sich klar gegen ihn stellen.Lis Cunha, Handelsexpertin von Greenpeace
Zwar hat die Bundesregierung erklärt, den Amazonas zu schützen und dafür auch zuletzt rund 35 Millionen Euro zugesagt. Doch birgt das Abkommen hohe ökologische Risiken, wie Greenpeace in einer neuen Veröffentlichung kritisiert.Es würde die Zölle auf klimaschädliche Agrargüter wie Futtersoja und Bioethanol teilweise senken. Fast 100.000 Tonnen Rindfleisch zusätzlich könnten durch das Abkommen laut Recherchen zollbegünstigt in die EU importiert werden.
Der EU-Mercosur-Deal ist Gift für die Natur und das Klima. Dem Amazonas würden weitere Kahlschläge drohen und die Landwirte aus Deutschland müssten mit Fleisch zu Dumpingpreisen konkurrieren. Statt mit diesem Abkommen großflächige und klimaschädliche Monokulturen zu fördern, sollte die Bundesregierung eine lokale, nachhaltige Landwirtschaft stärken und dieses veraltete Handelsabkommen verhindern.Lis Cunha, Handelsexpertin von Greenpeace
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Die aktuelle Greenpeace Veröffentlichung zum EU-Mercosur-Abkommen finden Sie hier.
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