Mehr Schutz für den vom Aussterben bedrohten Europäischen Aal haben die Fischereiminister:innen der EU heute in Brüssel bei den Verhandlungen über die Fangquoten im Nordostatlantik beschlossen. Für die kommerzielle Fischerei wurde die Schonzeit auf Vorstoß der EU-Kommission und durch Unterstützung von Deutschland von drei auf sechs Monate verlängert. Für Freizeitfischer:innen gibt es ein generelles Fangverbot. Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker begrüßt den Beschluss,hält aber weitere Schritte von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) für notwendig:
Es ist ein richtiger Schritt, die Schonzeit zu verdoppeln. Doch langfristig ist ein komplettes kommerzielles Fangverbot für den Europäischen Aal bitter notwendig, um ihn vor der Ausrottung zu bewahren. Dass eine vom Aussterben bedrohte Art weiterhin kommerziell bejagt werden darf, ist jedes Jahr aufs Neue ein Skandal. Der Lebensraum des Aales umfasst sowohl Salz- als auch Süßwasser. So ist er überall vielen Gefahren durch den Menschen ausgesetzt. Daher ist es so wichtig, seinen Lebensraum auch in Flüssen wiederherzustellen. Jedoch entbindet diese Maßnahme die Fischerei und die Politik nicht von ihrer Verantwortung. Während die Vereinten Nationen in Montreal bei der Naturschutzkonferenz über Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt diskutieren, sollte auch Minister Özdemir zukünftig für ein generelles Fangverbot für Aale eintreten.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/221225-stellungnahme-zum-beschluss-der-eu-fischfangquoten/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Greenpeace zur 1. Lesung der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
Der vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzesvorschlag zum Verbot von Öl- und Gasausbeutung in Meeresschutzgebieten der Ausschließlichen Wirtschaftszone droht im Bundestag abgeschwächt zu werden. D...
Greenpeace zu den EU-Fangquoten in der Ostsee
Der EU-Rat “Landwirtschaft und Fischerei” hat sich heute auf die Fangquoten für die Ostsee für das Jahr 2026 geeinigt.
Greenpeace-Recherche weist gesundheitsgefährliche Chemikalien nach in Speisefischen aus Nord- und Ostsee
Speisefische, Muscheln und Krabben aus Nord- und Ostsee sind zum Teil stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace weisen Konzentrationen nach, die über den Empfehlungen der EU-Beh...
Greenpeace deckt auf: Russische Ölexporte mit veralteten Tankern fahren ohne Flaggenstaat und Versicherungsschutz
Geister-Tanker ohne Flaggenstaat und Versicherungsschutz aus der russischen Schattenflotte bedrohen mit ihrer Rohölfracht die deutschen Küsten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Greenpeace-Analyse.