Greenpeace-Aktivist:innen untersuchen Umweltfolgen der Pipeline-Explosionen in der Ostsee

Aktionsschiff Beluga II, Schlauchboote und Unterwasserdrohne vor Bornholm im Einsatz

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Hamburg, 24. 11. 2022 - Welche Folgen die schweren Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines und der Methangas-Austritt für Flora und Fauna in der Ostsee haben, untersuchen seit heute 25 Aktivist:innen von Greenpeace. Von Bord des Aktionsschiffes Beluga II nehmen sie Wasser- und Bodenproben, mit einer Unterwasserdrohne dokumentieren sie die Schäden am Meeresgrund. Die Umweltschützer:innen werden die Proben noch an Bord auf mögliche Rückstände von chemischen Kampfstoffen untersuchen, später analysiert ein Labor auf Sprengstoffreste.

Bis heute liegt der Fokus überwiegend auf der politischen Dimension des Anschlags. Seit Wochen gibt es kaum Informationen, welche Wirkung Explosion und Gasaustritt auf die Umwelt gehabt haben. Jetzt machen wir uns selbst ein Bild der Lage vor Ort. Wir fordern, dass die Bundesregierung umfassend über die Hintergründe des Umweltverbrechens aufklärt und nicht länger Ergebnisse zurückhält. Nina Noelle, Greenpeace-Expeditionsleiterin
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Im Meeresgebiet rund um die Explosionsorte liegen seit Jahrzehnten Altlasten aus zwei Weltkriegen. Die Aktivist:innen untersuchen deshalb auch, in welchem Ausmaß möglicherweise mit Kampfstoffen und Munitionsresten belastete Meeresbodenablagerungen durch Explosions- und Gasdruck gelöst worden sind. Dazu analysieren Toxikolog:innen der Universität Kiel das Wasser aus der Umgebung der Explosionsstellen. Zudem soll geprüft werden, ob weiterhin Methan aus den zerstörten Rohren entweicht und welche Wirkung der bisherige Gasaustritt vor Ort gehabt hat. "Es gibt noch immer viele Fragen zu den Anschlägen, Greenpeace sucht hier nach Antworten”, sagt Noelle. Anfang Oktober hatte die schwedische Regierung Teile von einer der drei zerstörten Röhren abgebaut und für weitere forensische Untersuchungen in ein Labor gebracht. Inzwischen gehen die Behörden von einem gezielten Anschlag aus. 

Überdüngung, Klimaerwärmung, Altlasten und Überfischung haben aus der Ostsee eines der am stärksten belasteten und ausgebeuteten Meere weltweit gemacht. Die Abhängigkeit von fossilen Energien heizt zudem das Klima auf und unterstützt autoritäre Regime. Greenpeace fordert deshalb von der Bundesregierung, den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Einhaltung der selbst gesetzten Ziele der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie MSRL, die vorsieht, die europäischen Meere in einen guten Umweltzustand zu bringen. 

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