Hamburg, 21. Oktober 2022 - Heute endet die Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Portorož/Slowenien. Bestrebungen von Walfangnationen, das im Prinzip weltweite Verbot von kommerziellem Walfang weiter auszuhöhlen, konnten abgewehrt werden, aber die Erfolge der Tagung sind gering. Es kommentiert die Meeresbiologin Franziska Saalmann, Meeresexpertin von Greenpeace:
Insgesamt ist das Ergebnis frustrierend. Die EU hätte bereits im Voraus stärkere Initiative gegen kommerziellen Walfang und Delfinjagd ergreifen müssen. So hätte sie den Walschutz vorangebracht und sich Versuchen von Ländern wie Antigua und Barbuda, das Walfangverbot zu unterwandern, besser entgegengesetzt. Stattdessen wurde so auf der Tagung nur Schaden begrenzt und auf der Stelle getreten. Ein besonders bitteres Ergebnis ist, dass der Vorschlag für ein neues Walschutzgebiet im Südatlantik nicht einmal zur Abstimmung gebracht und stattdessen auf das nächste Treffen in zwei Jahren verschoben wurde. Der einzige, jedoch nur kleine Erfolg: Es soll mehr gegen die Vermüllung der Meere mit Plastik getan werden, das auch Wale bedroht. Die EU darf sich nicht verstecken, sondern muss beim nächsten Treffen der Kommission dafür sorgen, dass Walfang auch in Zukunft verboten bleibt und Delfinjagd endlich gestoppt wird.Franziska Saalmann, Meeresexpertin von Greenpeace
Das globale kommerzielle Walfangverbot wurde von der Internationalen Walfangkommission vor 40 Jahren vereinbart und ist bis heute eine der erfolgreichsten Umweltinitiativen. Der Schutz der Meeressäuger wird jedoch durch Ausnahmeregelungen immer weiter ausgehöhlt und die Nationen Island, Norwegen und Japan (2019 aus der IWC ausgetreten) betreiben weiter Walfang. Das nächste Treffen der IWC soll 2024 in Peru stattfinden.
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