Greenpeace kommentiert die heutige Entscheidung der Bundesregierung im Atomstreit

Berlin, 17. Oktober 2022 – Die verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland werden bis zum 15. April 2023 am Netz bleiben. Dies hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Basis seiner Richtlinienkompetenz heute festgelegt. Der Entscheidung war ein tagelanger Streit in der Regierungskoalition vorausgegangen. Überschattet wurde die Diskussion von Anschlägen auf Pipelines und Bahnstrecken. Sicherheitsexperten wie der Bundeswehrgeneral Carsten Breuer und der Hamburger Wissenschaftler Mischa Hansel vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik warnten daraufhin, dass es jederzeit weitere Attacken auf die kritische Infrastruktur geben könne. Es kommentiert Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland:

Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke setzt uns alle einem nicht zu verantwortenden Risiko aus. Mit den Anschlägen auf die Nord Stream Pipeline und die Deutsche Bahn hat sich die Bedrohungslage in Deutschland drastisch verschärft. Angesichts der Warnungen von Experten wie Bundeswehrgeneral Carsten Breuer oder Friedensforscher Mischa Hansel vor Anschlägen auf Kraftwerke kann es nur eine Reaktion geben: Die verbliebenen Atomkraftwerke dürfen keinen Tag länger am Netz bleiben, um mögliche Folgen im Falle eines Anschlags deutlich zu begrenzen. In Zeiten hybrider Kriegsführung ist der Betrieb von Atomkraftwerken nicht zu verantworten. Statt Ressourcen für den Weiterbetrieb veralteter Atomkraftwerke zu verschwenden, müssen alle Mittel in den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und das Energiesparen investiert werden, um die Energiekrise nachhaltig zu lösen. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland

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