Bonn, 14. Oktober 2022 - Zum Start des Bundesparteitags der Grünen demonstrieren heute Greenpeace Aktivist innen mit einem fünf Meter hohen “X” - dem Symbol des gewaltfreien Widerstands der Umwelt- und Klimabewegung - vor dem World Conference Center in Bonn. Sie fordern, dass RWE die klimaschädliche Braunkohle unter dem Dorf Lützerath am Tagebau Garzweiler nicht abbaggern darf. Alleine die in Aussicht gestellten Fördermengen von 280 Millionen Tonnen Braunkohle drohen das Emissionsbudget für Deutschland gemäß des Pariser Klimavertrags zu sprengen. Auf dem Banner steht “1,5 Grad heißt: Lützerath bleibt”. Auf dem Grünen-Parteitag wird es von Freitag bis Sonntag auch um kontroverse Themen gehen, die den Kern der grünen Politik betreffen. Hierzu zählt die Umsetzung der Klimaschutzpolitik. Am Sonntag werden heftige Debatten um die Ausbeutung der Kohle unter Lützerath erwartet. Es kommentiert Karsten Smid, Greenpeace Klimaexperte:
Das vorgezogene Enddatum für RWEs Kohleausstieg auf 2030 garantiert noch nicht, dass die Klimabilanz stimmt. Wenn RWE nun den Tagebau in Garzweiler schneller ausweiten und Millionen Tonnen Braunkohle verfeuern darf, ist damit dem Klima nicht geholfen. Deutschland kann seine Verpflichtung zum Klimaschutz nur einhalten, wenn die Kohle unter Lützerath im Boden bleibt und ansonsten eine stetige Abnahme der zu verfeuernden Braunkohlemengen vereinbart wird. Der Parteitag der Grünen sollte sich hierfür klar aussprechen und fordern, die Vereinbarung zwischen Minister Habeck, Ministerin Neubaur und RWE zu korrigieren. Trotz der Energiekrise ist die Versorgungssicherheit auch ohne den Abbau der Kohle unter Lützerath gegeben.Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
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