Hamburg, 10. 10. 2022 – Ein Klimaticket für 29 Euro pro Monat kostet den Staat durch doppelt so hohe Verkaufszahlen maximal so viel an Zuschüssen wie ein 49-Euro-Ticket, vermutlich fallen für das günstigere Ticket sogar niedrigere Zuzahlungen an. Dies zeigt eine heute veröffentlichte Greenpeace-Kalkulation, die unter anderem fünf Umfragen zur Zahlungsbereitschaft auswertet. (Online: https://act.gp/3T04VAx) Auf Basis der aus den Umfragen gemittelten Kaufbereitschaft addieren sich die möglichen Einnahmen eines 29-Euro-Tickets auf 8,6 Milliarden (Mrd.). Euro, gegenüber 7,2 Mrd. aus einem 49-Euro-Ticket.
Sechs Wochen nach Auslaufen des beliebten 9-Euro-Tickets sind Details einer Nachfolge weiter ungeklärt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nennt bislang Preisspannen von 49 bis 69 Euro.
Alles spricht für ein 29-Euro-Ticket: Es kostet den Staat nicht mehr als die teure 49-Euro-Variante, es verschafft Haushalten Luft, die von der fossilen Inflation besonders gebeutelt werden und dem Klima hilft es auch. Verkehrsminister Wissing sollte das 29-Euro-Ticket jetzt klar unterstützen.Marissa Reiserer, Greenpeace-Verkehrsexpertin
Ein Klimaticket für 29 Euro kostet den Staat selbst dann nicht mehr als die teurere Version, wenn das Klimaticket den Verkauf von Einzeltickets um zwei Drittel zurückgehen ließe. Auch unter dieser Annahme reichte der diskutierte Bund-Länder-Beitrag zur Finanzierung aus.
Zudem kann ein Klimaticket für 29 Euro Haushalte deutlich stärker entlasten. Eine Familie mit zwei Kindern würde laut Greenpeace-Berechnungen bis zu 221 Euro monatlich sparen, im Vergleich zum Unterhalt und Betrieb eines durchschnittlichen gebrauchten Autos. Ein 49-Euro-Ticket entlastet um 147 Euro, ein 69-Euro-Ticket erreicht noch 67 Euro Entlastungswirkung. Jedoch sichert lediglich das 29-Euro-Ticket Hartz-IV-Empfänger:innen Zugang zu Mobilität - der Regelsatz für Mobilität beträgt 40,27 Euro.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Marissa Reiserer
- Expertin für Verkehrswende
- marissa.reiserer@greenpeace.org
- 0151-46296965
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/219048-greenpeace-kalkulation-29-euro-ticket-kostet-staat-nicht-mehr-als-49-euro-ticketVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Analyse: Europäische Metropolen verschenken Potenzial bei Direktzügen
Gut dreimal mehr Direktzüge könnten zwischen europäischen Großstädten verkehren, ohne dass dafür neue Gleise gebaut werden müssten.
Greenpeace zu Sparplänen bei Autobahnen
Das Bundesverkehrsministerium plant, in den kommenden Jahren deutlich weniger Geld für Autobahnen auszugeben.
Zwei Drittel aller geplanten Autobahnen und Bundesstraßen sind unwirtschaftlich
Gestiegene Baukosten, ein aktualisierter Preis für CO2-Schäden und die Folgen zusätzlichen Verkehrs machen 64 Prozent der vom Bund geplanten Autobahnen und Bundesstraßen unwirtschaftlich.
Greenpeace von VWs angekündigtem 20.000€ E-Autos
Bei der heutigen Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns hat VW-Chef Oliver Blume ein E-Auto zum Preis 20.000 Euro für das Jahr 2027 angekündigt.
Stellungnahme zu Wahlkampagne der Union
CDU und CSU starten eine öffentliche Kampagne gegen den kommenden Verbrenner-Ausstieg.