Berlin, 23. September 2022 – In Belgien wird heute Abend das Atomkraftwerk Doel 3, an dem 2012 tausende Haarrisse am Reaktordruckbehälter festgestellt wurden, vom Betreiber Electrabel abgeschaltet. Obwohl sich Regierungspolitiker:innen Belgiens für einen längeren Betrieb einsetzten, nimmt Electrabel den Reaktor aus Sicherheitsgründen jetzt vom Netz. Gegenüber Befürwortern eines Weiterbetriebs wies Electrabel zudem darauf hin, dass die Bestellung neuer Brennelemente 36 Monate in Anspruch nehmen würde. Es kommentiert Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer:
Die Abschaltung des Bröckel-Reaktors Doel 3 ist eine gute Nachricht, denn damit sinkt die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls mitten in Europa.Gerald Neubauer, Greenpeace-Energieexperte
Die Erkenntnis der belgischen Atomindustrie, dass es neue Brennstäbe nicht im Baumarkt gibt, stünde hierzulande auch Befürwortern einer Laufzeitverlängerung wie Markus Söder und Christian Lindner gut zu Gesicht. Neue Brennelemente zu bestellen dauert bis zu 36 Monate - dies sollte allen zu denken geben, die in der aktuellen Energiekrise eine Laufzeitverlängerung für die letzten drei deutschen Reaktoren fordern. Atomkraftwerke sind keine Lösung für die Probleme auf dem Strommarkt.Gerald Neubauer, Greenpeace-Energieexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/218553-greenpeace-kommentar-zur-abschaltung-des-belgischen-atomkraftwerks-doel-3Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Jahrestag des Atomausstiegs in Bayern
Energie-Expertin Saskia Reinbeck von Greenpeace in Bayern zieht eine Bilanz des ersten Jahrs ohne Atomstrom und fordert von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen zügigere...
Greenpeace-Studie: Ukraine kann Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf Bruchteil der Landesfläche decken
Um den gesamten Strombedarf der Ukraine alleine mit Solar- und Windenergie zu decken, benötigt das Land nur ein Hundertstel seiner dafür geeigneten Landesfläche.
Stellungnahme zum Erfolg der Klimaklage vor dem EGMR
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat bestätigt, dass mangelnder Klimaschutz Menschenrechte verletzt. Für Gianna Martini, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, ist da...
Greenpeace-Studie belegt: Im Jahr nach dem Atomausstieg sinken CO2-Ausstoß und Strompreise
Die Stromerzeugung in Deutschland verursacht im ersten Jahr ohne Atomstrom weniger Treibhausgase und ist günstiger sowie sicherer geworden als im Vorjahreszeitraum.
Wasserstoff nicht verheizen: Verbände appellieren an Deutschlands Bürgermeister:innen
In einem offenen Brief warnen 217 Organisationen davor, Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzuplanen.