Straßburg – 14.09.2022. Das EU-Parlament hat heute über die europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie abgestimmt. Das Gesetz setzt weiter auf Holzverbrennung als vermeintlich klimaneutrale Lösung im Kampf gegen die Energie- und Klimakrise. Es kommentiert Jannes Stoppel, Wald- und Klima-Experte von Greenpeace Deutschland.
Das EU-Parlament hat heute verpasst, ein großes Schlupfloch in der europäischen Klimabilanz zu stopfen. Rund die Hälfte der erneuerbaren Energien in der EU stammt aus der direkten Verbrennung von fester Biomasse, hauptsächlich aus Waldholz. Der bis 2030 angestrebte Ausstieg aus der Holzverbrennung kommt für das Klima und die schon jetzt unter der Klimakrise leidenden Wald-Ökosysteme viel zu spät. Minister Habeck muss nun in Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen, indem er der Holzverbrennung klare Grenzen setzt. Die Förderung von Holzheizungen muss in der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes im Herbst dringend beendet werden. Zudem braucht es eine gesetzliche Regelung, die den weiteren Ausbau von Biomassekraftwerken und die Umrüstung alter Kohlemeiler auf Biomasseverbrennung stoppt - für den Schutz der Wälder.Jannes Stoppel, Greenpeace Wald- und Klima-Experte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Miryam Nadkarni
- Pressesprecherin Waldwende, Amazonas-Regenwald, CBD
- miryam.nadkarni@greenpeace.org
- 0160-3319793
-
- Jannes Stoppel
- Experte für internationale Klima- und Entwicklungspolitik
- jannes.stoppel@greenpeace.org
- 0171-8880764
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/218238-greenpeace-kommentiert-erneuerbare-energien-richtlinieVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Abschluss der Weltnaturkonferenz CBD COP16
Zum Abschluss der Weltnaturkonferenz hebt Greenpeace positive Schritte in Bezug auf indigene Gemeinschaften und Meeresschutz hervor, bemängelt jedoch die Blockade des Biodiversitätsfonds durch die ...
Greenpeace-Stellungnahme zur neuen Nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung auf der Weltnaturkonferenz
Der neue Naturschutz-Plan der Bundesregierung hat viele wichtige Ziele, es mangelt jedoch an rechtlich verbindlichen Maßnahmen, um diese Ziele auch umzusetzen.
Greenpeace demonstriert mit riesigem Dominospiel vor UN-Gebäude in Bonn für besseren Naturschutz
Vor Beginn der Weltnaturkonferenz (CBD COP16) demonstrieren Greenpeace-Aktive heute in Bonn. Vor dem UN-Gebäude haben sie fünf bis zu vier Meter hohe Dominosteine aufgestellt, auf denen jeweils ein...
Einladung zum Pressehintergrundgespräch über die CBD COP16 von Greenpeace, WWF und Campaign for Nature
Die Weltnaturkonferenz soll den Schutz der Natur weltweit voranbringen und die Lebensgrundlagen des Menschen sichern. Was bisher (nicht) geschah und was geschehen muss, darüber informieren die Umwe...
Greenpeace-Stellungnahme zur Bundeswaldinventur
Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur von 2024 zeigen, dass Wälder in Deutschland inzwischen mehr CO2 ausstoßen als speichern. Für Greenpeace-Waldexpertin Dorothea Epperlein steht fest: Das Landwir...