Hamburg, 31.08.2022 - Zum angekündigten Besuch einer Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO im AKW Saporischschja. Es kommentiert Heinz Smital, Greenpeace-Atomkraftexperte:
Der Besuch der IAEO-Delegation im Kernkraftwerk Saporischschja kann zur Deeskalation beitragen, aber die Erwartungen sollten nicht zu hoch sein. Zum einen ist die Zeit für eine gründliche Untersuchung mit nur wenigen Tagen oder gar nur einem Tag viel zu kurz. Wenn sich bestätigt, dass Russland nur einen Tag der Inspektion zulässt, ist das eindeutig inakzeptabel. Zum anderen hat Russland immer noch großen Einfluss auf die IAEO, unter anderem durch den russischen Energieriesen Rosatom. Dies könnte dazu führen, dass die Delegation weniger Kritik übt, als es angemessen wäre. Ihre Ergebnisse werden daher kritisch zu hinterfragen sein.Heinz Smital, Greenpeace-Atomkraftexperte
Alle Aktivitäten des russischen Militärs vor Ort müssen vorbehaltlos untersucht werden. Die Delegation muss sich auch mit der Sicherheit des ukrainischen Personals befassen und sich dafür einsetzen, dass dieses seine Arbeit ungestört verrichten kann. Die IAEO sollte auch auf eine entmilitarisierte 30-Kilometer-Zone um das Kraftwerk drängen, in der alle Feindseligkeiten eingestellt werden. Die russischen Truppen müssen das Atomkraftwerk sofort verlassen und den ukrainischen Experten erlauben, ihre Arbeit ungehindert zu verrichten und die Sicherheit der Reaktoren wiederherzustellen.Heinz Smital, Greenpeace-Atomkraftexperte
Für Rückfragen erreichen Sie Heinz Smital über Pressesprecherin Heike Dierbach, Tel. 160-970 12 559. Internet: www.greenpeace.de
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