Hamburg, 26. 8. 2022 – Für ein starkes EU-Gesetz zum weltweiten Waldschutz demonstrieren Greenpeace-Aktive morgen, am 27.8., in mehr als 30 Städten, darunter Aachen, Bremen und Freiburg. Mit Hilfe von Feuerbannern, die sie insgesamt um rund hundert Bäume gewickelt haben, verbildlichen die Aktiven, wie die Wälder der Erde für Agrarflächen abgefackelt werden. Die EU möchte diese Zerstörung durch ein Gesetz für weltweiten Waldschutz reduzieren: Hierdurch müssten Unternehmen dokumentieren, dass die Produkte, die sie auf den EU-Binnenmarkt bringen und die Rindfleisch, Soja, Kakao, Kautschuk, Holz und Palmöl enthalten, nicht in Zusammenhang mit Waldzerstörung stehen.
Dieses Gesetz ist eine einmalige Chance, wirklich etwas für den Waldschutz zu tun. Leider hat der bisherige Gesetzesentwurf noch zu viele Schlupflöcher, die seine Wirkung vehement schwächen und die Probleme beispielsweise in andere Ökosysteme wie Savannen zu verschieben drohen.Gesche Jürgens, Greenpeace-Waldexpertin
Das Gesetz steht vor einer entscheidenden Abstimmung: Am 13. September beschließt das EU-Parlament, mit welchem Text es in den anschließenden Trilog mit EU-Kommission und Mitgliedstaaten einsteigt. Problematisch ist, dass der bisherige Text der EU-Kommission, aber besonders der Vorschlag der Umweltminister:innen der EU-Mitgliedstaaten, eklatante Lücken aufweist. So würde das Gesetz nach Vorschlag der EU-Umweltminister:innen beispielsweise nur Urwälder umfassen. Das lässt riesige Waldflächen außen vor, darunter nahezu alle Wälder innerhalb der EU. Auch andere wichtige und gefährdete Ökosysteme wie Savannen und Feuchtgebiete bleiben in den Entwürfen von Kommission und Mitgliedstaaten unberücksichtigt: Obwohl sie für Klimaschutz und Artenvielfalt von großer Bedeutung sind, verenden dort jedes Jahr Millionen von Tieren durch Rodungsbrände.
Dieser Sommer zeigt: Wälder in Deutschland und der ganzen Welt verbrennen vor unseren Augen - durch Dürre, Hitze und weil sie falsch bewirtschaftet oder für Agrarflächen gerodet werden. Ein starkes EU-Gesetz, das Produkte aus Waldzerstörung in der EU verbietet, kann einen wichtigen Beitrag für mehr Waldschutz weltweit leisten.Gesche Jürgens, Greenpeace-Waldexpertin
Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de/buchenwaelder,
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email: presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Gesche Jürgens
- Expertin für Amazonas-Regenwald, Palmöl, Lieferkettengesetz
- gesche.juergens@greenpeace.org
- 0171-8787833
-
- Miryam Nadkarni
- Pressesprecherin Waldwende, Amazonas-Regenwald, CBD
- miryam.nadkarni@greenpeace.org
- 0160-3319793
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/217656-bundesweiter-greenpeace-protest-gegen-schwaches-waldschutzgesetz-der-euVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Lula bei Scholz: Greenpeace-Aktive demonstrieren mit “Geschenken” vor Bundeskanzleramt
Geplanter EU-Mercosur-Deal widerspricht Zielen der UN-Klimakonferenz für mehr Klimaschutz. Anlass für den Protest ist der Besuch des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva.
Bayern-Studie: Über 340.000 Jobs durch mehr Klima- und Naturschutz
Umweltverbände BUND Naturschutz in Bayern und Greenpeace sowie Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und IG Metall fordern mehr Tempo bei Energiewende und Klimaschutz.
Einladung zur Pressekonferenz von Bund Naturschutz und Greenpeace
Vorstellung der Studie „Zukunftsfähiges Bayern“ mit Gästen vbw und IG Metall – Wie Bayern Vorreiter für einen ökologisch-sozialen Strukturwandel werden kann