Berlin, 2. Juli 2022 -Was lange befürchtet wurde, ist nun eingetreten. Die hochansteckende Schweinepest ist in einem Stall in Niedersachsen ausgebrochen. Es kommentiert Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter:
Der Ausbruch ist tragisch für die betroffenen Landwirte, doch es war absehbar, dass die Seuche irgendwann den Kern der Intensivtierhaltung in Deutschland treffen würde. Die nun folgenden Massenkeulungen zeigen, dass das bestehende Schweinesystem in Deutschland strukturell, ökonomisch und ethisch am Ende ist.Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte
Die massive Konzentration von viel zu vielen Tieren auf wenig Raum bringt nicht nur enorme Tierschutz- und Umweltprobleme mit sich. Tierseuchen können sich in Intensivregionen besonders schnell ausbreiten, da die Schweinefarmen oft dicht beieinander liegen. Die Sauenhalter verkaufen ihre Ferkel zudem an verschiedene Mäster, was die Gefahr der Ansteckung weiterer Betriebe massiv erhöht. Das alles ist seit Jahren bekannt. Doch an den Wurzeln des Übels wurde nichts verändert. Wir müssen das bestehende hochspezialisierte tierschutzwidrige Schweinesystem beenden und die Tierhaltung - insbesondere in den Intensivregionen - schnell und drastisch zurückfahren.Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte
Über Greenpeace Deutschland
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- Experte für Agrarwende, nachhaltige Landwirtschaft, Agrarpolitik, Nutztierhaltung, Agrar-Biodiversität
- martin.hofstetter@greenpeace.org
- 0171-8706645
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- Nina Kloeckner
- Pressesprecherin Agrarwende
- nina.kloeckner@greenpeace.org
- 0160-4339100
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