Hamburg, 1. 7. 2022 – Die zweite Ozeankonferenz der Vereinten Nationen endet heute in Lissabon. Die Vertreter:innen zahlreicher UN-Staaten befassten sich dort mit den wichtigsten Problemen der Weltmeere und möglichen Lösungen: Überfischung, Vermüllung, Versauerung durch die menschengemachte Klimakrise – und mit der aufkommenden Problematik des Tiefseebergbaus. Deutschland ist in Lissabon der so genannten „Blue Leaders“ - Staatenallianz beigetreten, die sich besonders für den Meeresschutz einsetzen will. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron sprach sich auf der Konferenz gegen den Start von Tiefseebergbau aus. Maßnahmen wurden jedoch nicht beschlossen. Es kommentiert Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker:
„Die zweite Ozeankonferenz hat zwar kleine Fortschritte gebracht, enttäuscht aber die Erwartungen. Greenpeace begrüßt, dass Deutschland der Gruppe der ambitionierten „Blue Leaders“ - Staaten beigetreten ist. Auch der Widerspruch gegen zerstörerischen Tiefseebergbau hat mit Gründung einer neuen Allianz pazifischer Inselstaaten weiter Fahrt aufgenommen. Doch das sind nur Trippelschritte. Wir brauchen einen radikalen Wandel, um die Ozeane zu retten.
Uns rennt die Zeit davon. Umweltministerin Lemke muss nun schnell `vom Reden ins Handeln´ kommen und sich massiv dafür einsetzen, dass die UN im August einen Hochseevertrag beschließen, der mindestens 30 Prozent der Meere unter Schutz stellt. Deutschland muss sich Frankreich anschließen und den Start von Tiefseebergbau verhindern.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Till Seidensticker
- Experte für Meere
- till.seidensticker@greenpeace.org
- 0151-56737110
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/216211-greenpeace-kommentiert-den-abschluss-der-zweiten-un-ozeankonferenz-in-lissabonVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme zum Streit der Internationalen Meeresbodenbehörde über friedliche Proteste
Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann hält die Abwehrhaltung zahlreicher Länder gegenüber der Einschränkung von Protesten auf Hoher See für ein wichtiges Signal.
Greenpeace zum durchgehend heißesten Jahr für die Meere
Mit dem morgigen Donnerstag liegt die durchschnittliche Temperatur der Weltmeere seit zwölf Monaten an jedem einzelnen Tag höher als je zuvor gemessen, zeigen Daten des US-Wetterdienstes NOAA.
Greenpeace-Stellungnahme zum Einlaufen des neuen Supertrawlers Jan Maria in Bremerhaven
Heute ist der neue Supertrawler Jan Maria erstmals in seinen Heimathafen in Bremerhaven eingelaufen. Das Fabrikschiff des niederländischen Fischereikonzerns Parlevliet & van der Plas will im Nordat...
Greenpeace findet weitere verborgene Steinriffe nahe Gasbohrprojekt vor Borkum
In dem Gebiet, in dem das Energieunternehmen One-Dyas in der Nordsee nach Gas bohren will, befinden sich mehr Steinriffe als bisher angenommen. Das belegt ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gu...
Aktive von Greenpeace International protestieren im Pazifik für den Schutz der Tiefsee
Gegen zerstörerischen Tiefseebergbau protestieren Umweltschützer:innen von Greenpeace International heute mit Kanus 1500 Kilometer westlich der mexikanischen Küste. Auf Bannern fordern sie “Stoppt...