Hamburg, 26. März 2022 - Die EU vertagt weitere, verschärfte Sanktionen wie einen Importstopp für Kohle, Öl und Gas aus Russland auf die Zeit nach der Wahl in Frankreich und wird bis dahin Wladimir Putins Krieg so weiterhin mit etwa 500 Mio Euro täglich finanzieren. Ebenso wird auf Sofortmaßnahmen zur Reduktion des Verbrauchs verzichtet. Es kommentiert Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland.
Die EU und Olaf Scholz haben es aus Rücksichtnahme auf die Wahl in Frankreich verweigert, den Druck auf Putin durch ein Embargo zu erhöhen. Die EU Mitgliedsstaaten haben dadurch die Chance vertan, Menschenleben zu retten und Kriegsgelder für Putin zu kappen. Durch die sich täglich verschärfende menschliche Tragödie wird sich Olaf Scholz mit Deutschland als größter Wirtschaftsnation der EU schon sehr bald erneut entscheiden müssen, wo seine Prioritäten liegen: wirkungsvolle Sanktionen, um den Krieg durch Putin und damit die menschliche Tragödie zu beenden, oder Erhalt des vollen Wirtschaftswachstums bei uns. Auch gibt es keine Entschuldigung für das Versagen der EU, auf den Beschluss von Sofortmaßnahmen zur Reduktion des Verbrauchs von ÖL, Kohle und Gas und damit der Abhängigkeit von Putin oder andere unterdrückerische Regime weltweit zu verzichten. Mit der vorsätzlichen Verweigerung in Brüssel wurde die Entscheidung zum Ausstieg aus den Fossilen nur vertagt und das Ende des Krieges gegen die Menschen in der Ukraine verzögert.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Auch wenn Robert Habeck mit großer Ambition die Importmengen aus Russland durch andere Quellen ersetzen will, schöpft die Bundesregierung nicht alle Potenziale aus, um durch sofort umsetzbare Sparmaßnahmen den Geldfluss in Putins Kriegskassen so schnell wie möglich zu stoppen. Greenpeace hat dafür einen Zehn-Punkteplan vorgelegt.geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Sabine Beck
- Referentin Kommunikation des geschäftsführenden Vorstands, COP29
- sabine.beck@greenpeace.org
- 0151-10667012
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/212773-greenpeace-kommentar-zur-vertagung-eines-importstoppsVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Schiffstour auf Marshallinseln – Greenpeace untersucht Strahlenbelastung 40 Jahre nach Evakuierung von Rongelap
Mit unabhängigen Strahlenmessungen dokumentieren Atomexpert:innen von Greenpeace die bis heute anhaltenden Folgen der Atomtests rund um das Bikini-Atoll.
Russische Schattenflotte: Greenpeace deckt Verstöße gegen die EU-Sanktionspolitik auf
Russlands Schattenflotte stellt auch im Mittelmeer ein erhebliches Umweltrisiko dar. Doch die italienische Regierung setzt die EU-Sanktionen nur lückenhaft um, wie eine Greenpeace-Recherche zeigt.
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace-Aktive demonstrieren bei Rede von Friedrich Merz für Brandmauer gegen rechts
Für eine starke Demokratie und gegen das Einreißen der Brandmauer zu Rechtsaußen protestierten heute acht Greenpeace-Aktivist:innen friedlich beim Bundesparteitag der CDU in Berlin.
Erneuerbare Wärme: Pilotprojekt für große Wohngebäude in der Ukraine gestartet
Ein großes Wohngebäude in der Stadt Trostjanez wird künftig durch die Unterstützung von Greenpeace Deutschland, Green Planet Energy und der Umweltstiftung Greenpeace mit Wärme aus erneuerbaren Ener...