Hamburg, 15.3.2022 - Das Umweltbundesamt (UBA) hat heute eine erste Abschätzung zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase im Jahr 2021 in Deutschland vorgestellt. Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte, kommentiert:
Wunsch und Wirklichkeit klaffen in der deutschen Klimapolitik weit auseinander, die Lücke zwischen Klimazielen und emittierten Treibhausgasen wird immer größer. War Corona im Jahr 2020 noch Deutschlands erfolgreichster Klimaschützer, geht der CO2-Ausstoß 2021 wieder steil nach oben. Jeder energieintensive Bereich ist davon betroffen.Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
Die bereits im vorigen Jahr gestiegenen Gaspreise verlagerten die Stromproduktion stärker von Gaskraftwerken auf klimaschädliche Steinkohlekraftwerke. Damit stiegen die CO2-Emissionen im Energiebereich sprunghaft an. Dieser Anstieg droht sich durch Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und der entsprechend gestiegenen Gaspreise in diesem Jahr nochmals zu beschleunigen.Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
Nach jahrelangen Versäumnissen muss die Bundesregierung jetzt an den großen Stellschrauben drehen. Zulassungen von neuen Dieseln und Benzinern müssen in Deutschland bereits 2025 enden. Eine Sanierungspflicht für ineffiziente Altbauten und ein Verbot neuer Gasheizungen sind ab 2024 unverzichtbar. Außerdem gilt es, am Kohleausstieg bis spätestens 2030 festzuhalten. Mit einer wirksamen Offensive für Erneuerbare Energien und einem Befreiungsschlag aus der Abhängigkeit von russischen Energieimporten könnte Deutschland seine Klimaschutzziele sogar vorzeitig erreichen.Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Karsten Smid
- Experte für Nationale und Internationale Energie- und Klimapolitik sowie Corporate Social Responsibility von Energiekonzernen
- karsten.smid@greenpeace.org
- 0171-8780821
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/212456-greenpeace-kommentar-zu-den-daten-des-umweltbundesamtes-fur-2021Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace demonstriert mit vier Meter hohem “X” gegen Gasbohrung
Greenpeace Bayern protestiert vor Ort in Reichling (Oberbayern) gegen eine geplante Gas-Bohrung direkt neben einem Schutzgebiet für bedrohte Tiere und Pflanzen. Gemeinsam mit der örtlichen Bürgerin...
Greenpeace-Stellungnahme: Bundeskanzler Scholz im Bundestag zur Haushaltsdebatte
Mehr “Sicherheit, Wachstum und Zusammenhalt” durch den Bundeshaushalt 2025 hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der heutigen Regierungsbefragung im Bundestag versprochen. Martin Kaiser, geschäf...
Presse-Einladung: Greenpeace protestiert in Reichling
Am Donnerstag 4. Juli, protestieren Aktive von Greenpeace Bayern mit Mitgliedern der Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen in der der Nähe der Bohrstelle gegen eine geplante Gas-Förderung in Bayern.
Greenpeace-Stellungnahme zur Gasbohrung in Bayern
In Bayern ist eine Bohrung nach Erdgas von einer dem Wirtschaftsministerium unterstellten Behörde genehmigt worden. Es handelt sich um eine sogenannte Erkundungsbohrung im oberbayerischen Reichling...
Verbände reichen neue Verfassungsbeschwerden für mehr Klimaschutz ein
Fünf deutsche Umweltverbände werden gemeinsam mit Kläger:innen aus allen Teilen der Gesellschaft insgesamt drei neue Verfassungsbeschwerden gegen die unzureichende Klimapolitik der Bundesregierung ...