Hamburg, 7. März 2022 - Ein britisch-deutsches Forscherteam veröffentlicht heute in der Fachzeitschrift “Nature Climate Change” eine neue Studie zum Amazonas-Regenwald. Demnach wird der Amazonas-Regenwald einen Kipppunkt erreichen, ab dem sich große Gebiete in Savannen verwandeln werden. Laut Studie sind drei Viertel des Regenwaldes nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Dürren und können sich dadurch schlechter erholen.
Der Bericht erscheint in derselben Woche, in der die brasilianische Regierung ein Gesetzespaket vorantreiben will, das die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes verstärken wird.
Die EU arbeitet derzeit an einem Gesetz für globalen Waldschutz, das Produkte aus Waldzerstörung vom EU-Binnenmarkt verbannen soll. Momentan bezieht sich dieses Gesetz jedoch nur auf eine beschränkte Liste von Produkten. Auch berücksichtigt der Gesetzentwurf keine anderen Ökosysteme wie Savannen oder Feuchtgebiete. Es kommentiert Greenpeace Wald-Expertin Gesche Jürgens:
Der Konsum der EU von Fleisch und weiteren Agrargütern wie Futtersoja trägt massiv zur Waldzerstörung im Amazonas bei. Die EU und Deutschland können und müssen daher Verantwortung für den Schutz des Amazonas-Waldes übernehmen.Gesche Jürgens, Greenpeace-Waldexpertin
Cem Özdemir muss sich als zuständiger Bundesminister weiter dafür einsetzen, dass die geplante EU-Gesetzgebung für weltweiten Waldschutz auch wirklich den Markt verändert. So muss das Gesetz alle Ökosysteme und alle Güter erfassen, die mit Waldzerstörung in Verbindung stehen, wie beispielsweise Kautschuk und Mais. Nur so kann sichergestellt werden, dass nicht weiterhin im großen Stil Produkte auf dem EU-Binnenmarkt landen, die mit Waldzerstörung in Verbindung stehen.Gesche Jürgens, Greenpeace-Waldexpertin
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- Expertin für Amazonas-Regenwald, Palmöl, Lieferkettengesetz
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