Hamburg, 4. 3. 2022 – Die russische Armee hat in der Nacht das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten des Landes beschossen. Ein Feuer in einem Ausbildungszentrum wenige Hundert Meter von einem der Reaktoren entfernt ist laut ukrainischer Behörden inzwischen gelöscht. Erhöhte Radioaktivität wurde nicht gemessen, so die offiziellen Angaben. Inzwischen sei das Kraftwerk durch russische Truppen besetzt. Es kommentiert Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace:
Putins Invasion setzt die Gesundheit der Menschen in Europa aufs Spiel. Ein Atomkraftwerk zu beschießen ist unverantwortlicher Wahnsinn. Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, welche katastrophalen Folgen die Kernschmelze von Reaktoren haben kann: zehntausende Menschen werden verstrahlt, weite Landstriche für Jahrzehnte unbewohnbar.Heinz Smital, Greenpeace Atomexperte
Die ukrainischen Betreiber handeln offenbar verantwortungsvoll. Soweit bekannt, haben sie alle bis auf einen Reaktorblock runtergefahren. Den verbliebenen Block 4 nutzen sie mit reduzierter Leistung, um die Kühlwassersysteme des gesamten Kraftwerkskomplex sicher laufen lassen zu können. Dieser Vorfall unterstreicht die hohen Risiken, die von der Atomenergie ausgehen - in Friedens- wie in Kriegszeiten.Heinz Smital, Greenpeace Atomexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/211669-greenpeace-kommentar-zum-beschuss-des-ukrainischen-atomkraftwerks-saporischschjaVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace Stellungnahme: Martin Kaiser zum Abschuss der Ukraine Recovery Conference
Die Zukunft des ukrainischen Energiesystems liegt in der Dezentralisierung durch Sonnen- und Windenergie.
Presseeinladung zur Bild- und Demonstrations-Aktion bei der Ukraine Recovery Conference
Mit einer überdimensionalen Sonnenblume (Durchmesser 7,50 Meter) demonstrieren Greenpeace-Aktivist:innen zum Beginn der Ukraine Recovery Conference in Berlin für einen ehrgeizigen Ausbau der Solare...
Greenpeace-Studie: Die Ukraine braucht einen Solarenergie-Marshallplan
Die Ukraine könnte in den kommenden drei Jahren fünfmal mehr Solarenergie installieren, als die Regierung im sogenannten „Ukraine-Plan“ bislang vorsieht.
Greenpeace-Studie: Ukraine kann Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf Bruchteil der Landesfläche decken
Um den gesamten Strombedarf der Ukraine alleine mit Solar- und Windenergie zu decken, benötigt das Land nur ein Hundertstel seiner dafür geeigneten Landesfläche.
Greenpeace zum Besuch von Vizekanzler Habeck im Wiederaufbauprojekt Horenka
Der Wiederaufbau ist eine große Chance, die Ukraine unabhängiger und nachhaltiger als zuvor zu gestalten. Wir hoffen, dass Deutschland mit seinem grünen Wirtschaftsminister dafür eine führende Roll...