Kommentar zur heutigen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank

Die hohe Inflation zwingt die EZB zum Handeln. Sie muss jetzt beweisen, dass sie zu einem geldpolitischen Kurswechsel mit echtem Klimaschutz bereit ist. Dazu muss die EZB ihr Kaufprogramm für Unternehmensanleihen am Klimaschutz ausrichten und die Unterstützung fossiler Energieunternehmen beenden.  Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte

Das ist aus drei Gründen wichtig: 1.) Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist historisch wie auch aktuell ein maßgeblicher Preistreiber, während erneuerbare Energien Preise dämpfen. 2.) Die EZB schützt ihre Bilanz vor Verlusten, indem sie die Ausfallrisiken von klimaschädlichen Unternehmen meidet. Die Bundesbank hat in ihrem jüngsten Monatsbericht offengelegt, wie groß diese Risiken für die Zentralbank sein können. Sie beziffert den Anteil von existenzgefährdeten klimaschädlichen Unternehmen auf zehn Prozent. 3.) Diese Maßnahmen sind ein Beitrag, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und können damit erheblich auf die europäischen und weltweiten Finanzmärkte ausstrahlen. Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte

Die Finanzhilfen der EZB haben sich in der Pandemie als wichtiger Baustein zur Stabilisierung der Wirtschaft erwiesen, allerdings zu Lasten des Klimas. Nun sollte sie die Gelegenheit nutzen, diese Fehlentwicklung zu korrigieren und ihre Geldpolitik mit den Pariser Klimazielen vereinbaren.  Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte