Hamburg, 26. Januar 2022 – Im heute von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) vorgelegten Jahreswirtschaftsbericht für 2022 werden neue Kennziffern eingeführt. Diese sollen künftig neben dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als Hinweis für „nachhaltiges und inklusives Wachstum“ dienen. So soll auch das Ausmaß der Umweltzerstörung in die Gesamtbetrachtung einfließen. Es kommentiert Greenpeace-Wirtschaftsexperte Matthias Lambrecht:
Eine Wirtschaftspolitik, die vor allem auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts fokussiert und die planetaren Grenzen nicht im Blick hat, gleicht einem Blindflug, der immer tiefer in die Klimakatastrophe führt. Es ist gut, dass sich diese Erkenntnis mit dem Regierungswechsel auch im Bundeswirtschaftsministerium durchgesetzt hat, nachdem lange alle Ansätze, zu einem umfassenderen Jahreswirtschaftsbericht zu kommen, im Sand verlaufen sind.Greenpeace-Wirtschaftsexperte Matthias Lambrecht
Minister Habeck wird die Ergebnisse seiner Politik an den neuen Kennzahlen messen lassen müssen. Die Bundesregierung sollte sich in der EU und im Rahmen ihrer G7-Präsidentschaft aktiv für eine europäische und globale Wirtschaftspolitik einsetzen, die nicht das Wirtschaftswachstum um jeden Preis, sondern das Einhalten der planetaren Grenzen und das Wohlergehen aller Menschen als oberstes Ziel hat. Dazu gehören neben neuen Kennzahlen auch passende Maßnahmen – wie etwa ein gerechtes Steuersystem, das Umweltzerstörung unwirtschaftlich macht.Greenpeace-Wirtschaftsexperte Matthias Lambrecht
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/209262-greenpeace-kommentar-zum-jahreswirtschaftsbericht-der-bundesregierungVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Studie: Energiehunger von Künstlicher Intelligenz gefährdet Energiewende
Der Energiebedarf von KI-Anlagen gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende, so eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute fortgesetzten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sind zentrale klimapolitische Probleme im Verkehr und bei der Wärmeversorgung weiter ungelöst.
Dritter Jahrestag des Kriegsbeginns: Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralte...
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock.