Greenpeace-Kommentar zur Debatte über die niedrigen Preise für Fleisch

28.12. 2021 Hamburg – Mit seiner Forderung, die Preise der Lebensmittel sollten stärker die ökologischen Kosten erfassen, hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen) eine Debatte über die niedrigen Preise für Fleisch losgetreten. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht:

„Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten in Deutschland verursacht Umwelt- und Klimaschäden in Höhe von rund 6 Milliarden Euro im Jahr. Die wahren Kosten schlagen sich aber im Preis nicht nieder. Und der Verbrauch tierischer Erzeugnisse wird auch noch mit mehr als 5 Milliarden Euro jährlich gefördert, weil auf diese Produkte nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent erhoben wird. Minister Özdemir hat das Problem benannt und muss diese paradoxe Politik zu Lasten von Klima und Umwelt beenden. Matthias Lambrecht, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte
Eine einfache Lösung bietet sich an: Die neue Bundesregierung sollte die Mehrwertsteuer für Fleisch und Milchprodukte an den regulären Satz von 19 Prozent anpassen. Im Gegenzug kann sie die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse absenken oder ganz streichen. Damit würden Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet und Anreize für umweltfreundlicheren und klimaschonenderen Konsum pflanzlicher Lebensmittel geschaffen. Matthias Lambrecht, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte

Die Greenpeace-Studie zu den wahren Kosten von Fleisch und Milchprodukten finden Sie hier.

Den aktuellen Bericht des Umweltbundesamtes zu umweltschädlichen Subventionen, zu denen auch die Mehrwertsteuerermäßigung für Fleisch und Milchprodukte zählt, finden Sie hier.

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Greenpeace Agrarexperte Matthias Lambrecht. Foto: Lucas Wahl/Greenpeace

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