Mauretanien (Westafrika), 15.03.2012 - Gegen die Ausbeutung der Meere vor Westafrika protestieren Greenpeace-Aktivisten heute am holländischen Fischtrawler Dirk Diederik. Die Aktivisten haben eine 1,70 Meter hohe Boje am Netz des Trawlers befestigt. Auf ihrer Kontrollfahrt haben die Aktivisten des Greenpeace-Schiffs Arctic Sunrise mehr als zehn Fischtrawler des europäischen Fischerei-Dachverbands Pelagic Freezer Trawler Association (PFA) alleine vor Nouadhibou (Mauretanien) dokumentiert.
In der PFA sind auch deutsche Firmen beteiligt. Jedes dieser Schiffe kann mehr als 250.000 Kilo Fisch am Tag fangen und verarbeiten. 'Hier wimmelt es nur so von schwimmenden Fischfabriken, die das Meer regelrecht ausplündern', sagt Iris Menn, Meeresexpertin, die auf dem Greenpeace-Schiff mitfährt.
Am Montag und Dienstag kommender Woche (19. und 20. März 2012) werden die EU-Fischereiminister in Brüssel über die Überkapazitäten der EU-Flotte beraten. Für Deutschland wird Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) an den Beratungen der Fischereiminister in Brüssel teilnehmen. 'Aigner muss sich für das Reduzieren und Umstrukturieren der europäischen Fangflotte einsetzen. Die Politik darf nicht mehr mit Millionen Euro das Ausplündern der Meere finanzieren', fordert Menn.
Die Flotte des PFA-Verbands besteht aus 34 Fabrikschiffen, die zu den größten der Welt gehören. Der Verband repräsentiert die Interessen von neun europäischen Unternehmen mit Sitz unter anderem in Deutschland. Zwischen 1994 und 2006 zahlten EU-Steuerzahler der PFA für die Konstruktion und Modernisierung ihrer Schiffe mindestens 21 Millionen Euro. Eines der Schiffe, die deutsche Helen Mary, erhielt 6,4 Millionen Euro - der größte Betrag, der für ein einzelnes Schiff in dieser Zeit ausgegeben wurde.
Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise ist seit Mitte Februar auf Kontrollfahrt vor der westafrikanischen Küste. Am 13. März 2012 malten Greenpeace-Aktivisten aus Protest gegen die Überfischung der Gewässer vor Mauretanien 'Plunder' (Plünderung) auf die Bordwände von insgesamt sieben europäischen Trawlern. Bereits am 2. und 8. März 2012 gingen die Aktivisten gegen das deutsche Fabrikschiff Maartje Theadora vor, das ebenfalls vor der mauretanischen Küste fischt. Das deutsche Fangschiff an Maria hatten Greenpeace-Aktivisten bereits im Januar in Bremerhaven an die Kette gelegt.
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