Paris / Hamburg, 27.09.2012 - Bei der Vorstellung des Golf 7 auf dem Pariser Autosalon protestierten am Donnerstag Greenpeace-Aktivisten mit der Botschaft Der neue Golf – Klimaziel verfehlt. Weißer Nebel hüllt das Präsentationsauto ein. Dieser weist einerseits auf die Vernebelungstaktiken des VW-Konzerns, andererseits auf die riesige CO2-Wolke der künftigen Golf-Flotte hin.
'Wieder einmal setzt Volkswagen bei seinem Kassenschlager ihre vorhandene Spritspartechnik nicht konsequent ein. Das ist angesichts der wachsenden Klimaprobleme unverantwortlich', sagt Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Im Laufe seiner Nutzung wird die Golf-Flotte rund 150 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Ein Auto auf dem Stand der Technik würde um die 50 Millionen Tonnen CO2 weniger verursachen.
Der VW-Konzern, der in seiner Branche den größten CO2-Fußabdruck verursacht, bezeichnet sich selbst als Nummer 1 in Sachen Klimaschutz. Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft Europas größtem Autohersteller vor, mit unseriösen Zahlen und Werbeversprechen die Öffentlichkeit zu täuschen und seiner Klimaverantwortung nicht gerecht zu werden.
So erklärt Volkswagen, der Golf 7 verbrauche im Vergleich mit der Golf 6-Serie bis zu 23 Prozent weniger Sprit und wiege bis zu 100 Kilogramm weniger. Doch keines der bisher bekannten Golf 7-Modelle erreicht im Vergleich mit seinem Vorgänger aus der Golf 6-Serie diese Werte. Der sparsamste Golf 7-Benziner beispielsweise stößt nur 7,4 Prozent weniger CO2 aus, verbraucht nur 0,3 Liter weniger Sprit und wiegt lediglich 29 Kilogramm weniger.
Auch ist die Behauptung irreführend, der Golf 7 sei de facto ein Dreilliterauto. Das sparsamste und teure Vorzeigemodell verbraucht 3,2 Liter Diesel. Das voraussichtlich meistverkaufte Benziner-Massenmodell kommt jedoch auf 4,9 Liter. Greenpeace hatte dagegen bereits berechnet, dass VW mit vorhandener Technik durchaus den Golf in der Basisversion als umweltschonendes 3-Liter-Auto anbieten könnte.
Mehr als eine halbe Million Menschen unterstützen seit 2011 die Greenpeace-Kampagne. Sie fordern den VW-Konzern auf, aktiv seinen Einfluss in der europäischen Autolobby für strengere Klimaauflagen für Autos nutzen. Die EU-Kommission entscheidet in diesem Jahr über den CO2-Grenzwert, den die Neuwagenflotten der europäischen Autohersteller ab dem Jahr 2020 einhalten müssen.
Greenpeace diskutierte vergangenes Jahr mit Volkswagen über den Verbrauch der Autoflotte. Der Konzern brach den Dialog ab. Greenpeace fordert von VW, in seiner Konzernstrategie 2018 konkrete Umweltziele zu benennen und seine gesamte verfügbare Spritspartechnik in alle Modelle der Golf-Serie ohne Mehrkosten für den Kunden einzubauen.
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