Jugendliche fordern mehr Artenvielfalt im Schwarzwald

Baden-Baden, 06.10.2012 – Für einen Nationalpark in Baden-Württemberg demonstrieren am kommenden Samstag über 100 Greenpeace-Jugendliche aus ganz Deutschland. Ab 10.00 Uhr starten sie ihren Marsch vor dem Festspielhaus (Beim Alten Bahnhof 2, 76530 Baden) und gehen durch die Fußgängerzone bis zum Willy-Brandt-Platz. Sie tragen rund fünfzig selbst gemalte Bilder bedrohter Tierarten aus dem Schwarzwald. Auf einem Banner steht: "Wir suchen eine Heimat".

'Ein Nationalpark würde vielen Pflanzen- und Tierarten das Überleben in der Zukunft sichern', sagt Frauke Dornberg, Greenpeace Jugendliche aus Köln. In spontanen Flashmobs unter dem Motto 'Bringt den Wald ins Gleichgewicht' bilden sie außerdem Bäume mit Yogafiguren.

65 Prozent der Baden-Württemberger befürworten Nationalpark im Schwarzwald

Dass der Schutz der Wälder den Baden-Württembergern ein großes Anliegen ist, ergab eine von Greenpeace beauftragte repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts. Danach befürworten 65 Prozent er Landesbevölkerung bereits die Einrichtung eines Nationalparks im Schwarzwald. Die Jugendlichen möchten die Menschen in Baden-Württemberg ermutigen, sich jetzt für einen Nationalpark Schwarzwald einzusetzen.

Baden-Württemberg liegt nach Berechnungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace im bundesweiten Vergleich mit weniger als einem halben Prozent geschützter Waldfläche auf dem vorletzten Platz. Neben Rheinland-Pfalz ist Baden-Württemberg das einzige Flächenbundesland ohne Nationalpark. Dabei liefert ein Schutzgebiet einen wichtigen Beitrag zur Rettung vieler Tier- und Pflanzenarten, die in forstwirtschaftlich genutzten Flächen nicht überleben können. Die sich selbst überlassenen Wälder sind auch wichtige Lernflächen für eine naturnahe und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung. Ein Nationalpark ist ein Zugpferd für die regionale Tourismuswirtschaft und erhält dauerhaft regionale Arbeitsplätze.

Keine Forstwirtschaft für zehn Prozent der öffentlichen Wälder

Laut der nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung aus dem Jahr 2007 sollen bis 2020 zehn Prozent der öffentlichen Wälder aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Dieses Ziel hat ebenfalls die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. 'Jetzt müssen Taten folgen damit zukünftige Generationen noch einen lebenswerten Wald haben' so Lena Weigl, Greenpeace Jugendliche aus Regensburg. 'Auch unsere Generation soll die Möglichkeit bekommen, die Vielfalt des Waldes zu erleben'. Seit der Verabschiedung der Biodiversitätsstrategie vor fünf Jahren sind noch keinerlei großflächige Waldflächen dauerhaft der natürlichen Waldentwicklung überlassen worden.

Publikationen zum Thema

20120905-Waldschutz-Baden-Wuerttemberg-Forsa-Umfrage.pdf
20120905-Waldschutz-Baden-Wuerttemberg-Forsa-Umfrage.pdf
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20120510-Grafik-Waldschutz-Vergleich-Bundeslaender.pdf
20120510-Grafik-Waldschutz-Vergleich-Bundeslaender.pdf
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