Hamburg/Berlin, 23.06.2005 - Seinen weltweit ersten klimafreundlichen Getränkekühler nimmt heute der Weltkonzern Coca-Cola in Berlin in Betrieb. Anstelle des extrem klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffs (FKW) wird Kohlendioxid (CO2) als Kältemittel verwendet. Wenn die Praxistests mit dem neuen Kühler erfolgreich abgeschlossen sind, wird Coca-Cola weltweit fast neun Millionen Geräte schrittweise austauschen. Der Getränkehersteller reagiert mit der Umstellung auf die erfolgreiche Kampagne, mit der Greenpeace internationale Konzerne zum Wechsel von FKW auf natürliche Kältemittel drängt.
Bei Hauskühlschränken hat sich die "Greenfreeze"-Technik von Greenpeace mit 140 Millionen verkauften Exemplaren weltweit als Standard durchgesetzt. Die Umweltorganisation führte die Kühlschränke mit der neuen Technik 1993 zuerst in Deutschland ein und verbreitet sie seitdem gegen heftige Widerstände besonders der chemischen Industrie. Durch technische Entwicklungen, die Coca-Cola vorantrieb, kann nun auch eine große Menge gewerblicher Kühlgeräte mit natürlichen Kältemitteln arbeiten. Da ist ein großer Erfolg zum Schutz des Klimas, denn der Einfluss von CO2 auf die Erwärmung der Erdatmosphäre ist um mehr als das Dreitausendfache geringer als der von FKW.
"Heute hat der Klimaschutz gewonnen", sagt Wolfgang Lohbeck, Klima-Experte von Greenpeace, bei der Enthüllung des Cola-Kühlers in Berlin. "Wir gratulieren Coca-Cola zu diesem Schritt und wir freuen uns, dass unsere Kampagne so erfolgreich ist. Die Einsicht hat gesiegt, dass wir alle im selben Klima-Boot sitzen. Wir könnten viel mehr für die Umwelt erreichen, wenn alle Konzerne so einsichtig auf Kritik reagierten und weniger blockierten."
Greenpeace hatte Coca-Cola als einen der Hauptsponsoren der so genannten ökologischen Olympischen Spiele 2000 in Sydney angegriffen, weil der Konzern damals FKW-gekühlte Verkaufsgeräte einsetzte. Nach mehreren Jahren Auseinandersetzung verpflichteten sich Coca-Cola, Unilever Ice Cream und McDonald's vergangenes Jahr gemeinsam, FKW-haltige Kühlgeräte aufzugeben. Unilever kauft nur noch FKW-freie Eistruhen, McDonald's will seine 30.000 Restaurants umrüsten. Diese Entscheidungen beziehen auch zahlreiche Zulieferer ein. Deren neues Angebot vereinfacht den Wechsel für andere Konzerne nun wesentlich.
"Diese Initiative muss weitere Nachahmer finden. Was ist mit Pepsi, Nestlé oder Burger King? Auch diese Konzerne müssen mitziehen, damit FKW vom Markt verschwinden", fordert Lohbeck. "Regierungen können dies beschleunigen, indem sie FKW endlich verbieten."
Die FKW sind synthetische Gase, die die chemische Industrie vor rund 15 Jahren als Ersatz für die FCKW auf den Markt brachte. Diese zerstören die Ozonschicht und wurden deswegen als Kühlmittel verboten. Mit den FKW wurde aber eine Stoffgruppe etabliert, die beispielsweise in Deutschland einen ähnlich großen Treibhauseffekt erzeugt wie der gesamte LKW-Verkehr.
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