Deutschland sagt "Nein zu Gen-Pflanzen!"

500 Greenpeace-Aktivisten bilden Botschaft am Brandenburger Tor

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Ein riesiges Symbolbild gegen Gen-Pflanzen inszenieren 500 ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten aus ganz Deutschland heute bei einem Mittagessen am Brandenburger Tor in Berlin. Aus der Luft gesehen bilden die Aktivisten an Tischen ein 40 mal 20 Meter großes "Nein", das durch den Schriftzug "zu Gen-Pflanzen!" ergänzt wird. Die Aktivisten essen gentechnikfreie Kartoffelgerichte, um auf die breite Ablehnung der deutschen Verbraucher gegen genmanipulierte Pflanzen auf dem Acker und im Essen aufmerksam zu machen. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich jedoch für den Anbau einer antibiotika-resistenten Gen-Kartoffel in Deutschland eingesetzt.

"Eine eventuell gesundheitsschädliche Gen-Kartoffel darf nicht auf dem Teller landen", sagt Stephanie Töwe, Gentechnikexpertin von Greenpeace. "Wir sind keine Versuchskaninchen der Gen-Industrie. Heute demonstrieren hier Menschen aus ganz Deutschland für ihr Recht auf gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel."

Eine Risiko-Genkartoffel als Lebensmittel?

Für die Gen-Kartoffel Amflora des Herstellers BASF wird in Kürze die Zulassung zum Anbau und als Lebens- und Futtermittel in der EU erwartet. Obwohl die Gen-Kartoffel für die industrielle Stärkegewinnung entwickelt worden ist, hat BASF die Erlaubnis für eine 0,9-prozentige Verunreinigung von Lebensmitteln beantragt. Die Gen-Kartoffel enthält ein Antibiotikaresistenzgen, das die Wirksamkeit von lebenswichtigen Antibiotika gefährden kann. Auf Drängen der FDP ist die Förderung der Gen-Kartoffel jedoch explizit im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgehalten worden.

"Gen-Pflanzen können sich unkontrolliert ausbreiten und sind nicht rückholbar wie Autos, die ein Problem mit dem Gaspedal haben", sagt Töwe. "Die Verbraucher wissen, dass Gen-Pflanzen keinerlei Vorteile haben, sondern ein unkalkulierbares Risiko für unsere Umwelt und Artenvielfalt darstellen. Eine nachhaltige und klimafreundliche Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion kann es nur ohne Gen-Pflanzen geben."

Greenpeace ruft zu Mitmach-Aktion gegen Gen-Pflanzen auf

Nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace (Januar 2010) sprechen sich 79 Prozent der Deutschen für ein weiteres Anbauverbot des Gen-Maises Mon810 aus. 77 Prozent der Befragten wollen auch keine Gen-Kartoffel Amflora auf dem Acker. Greenpeace hat unter www.greenpeace.de/stoppt-gentechnik eine bundesweite Mitmachaktion für Verbraucher gestartet, die Landwirtschaftsministerin Aigner mit ihren Argumenten gegen Gen-Pflanzen erreichen wollen.

Über Greenpeace e.V.

Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

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