Flemish Cap/Nordwest-Atlantik, 10.08.2005 - Zwei Greenpeace-Schwimmer haben im Nordwest-Atlantik gegen den Fischdampfer Lootus II aus Estland demonstriert. Die Schwimmer sprangen gestern Nachmittag vor dem Schiff ins Wasser, klammerten sich an den Bug und zündeten Leuchtfackeln. Der Grund für die Aktion: Die Lootus II ist ein alter Bekannter. Sie hat seit fünf Jahren immer wieder gegen gültige Fischerei-Abkommen verstoßen. Zuletzt wurde der Besatzung des Schiffes im Dezember vergangenen Jahres nachgewiesen, dass ihre Netze zu kleine Maschenweiten haben. Dadurch werden zu viele Jungfische als Beifang mitgefangen.
"Die Fischerei mit Grundschleppnetzen zerstört die sensible Tiefsee und muss sofort gestoppt werden", sagt Iris Menn, Meeresexpertin bei Greenpeace, an Bord der Esperanza. "Das Tonnen schwere Fanggeschirr hinterlässt eine verwüstete Unterwasserwelt." Der Eigner der Lootus II ist die Firma MFV Lootus OU aus Estland. Diese gehört wiederum zu einem Teil der spanischen Grupo Oya Perez. Drei führende Manager nahmen 2003 und 2004 sogar als Teil der EU-Delegation an den jährlichen Treffen zu dem in der Region gültigen Fischereiabkommen (NAFO) teil.
Aufgrund der kriminellen Strukturen des NAFO-Abkommens fordert Greenpeace von den Vereinten Nationen (UN) ein Verbot der Grundschleppnetz-Fischerei auf der hohen See. Bei dieser Art der Fischerei zerstören die Tonnen schweren Grundschleppnetze alles, was ihnen im Weg steht. Die Netze werden von riesigen Scherbrettern offen gehalten, die über Grund gezogen werden und sich dabei tief in den Meeresboden eingraben.
Das Greenpeace-Flaggschiff Esperanza ist seit rund zwei Wochen im Nordwest-Atlantik unterwegs und dokumentiert die Zerstörung durch Grundschleppnetz-Fischerei. Im Seegebiet der Grand Banks und des Flemish Cap, rund 1000 Kilometer südlich von Grönland, finden sich besonders viele Kaltwasser-Korallenriffe mit einer großen Artenvielfalt. Bereits zweimal protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen die zerstörerischen Fischereimethoden, zum einen gegen einen Shrimps- zum anderen gegen einen Heilbutt-Fischdampfer.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207479-greenpeace-schwimmer-demonstrieren-vor-fischdampfer-im-nordwest-atlantikVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zu den Versuchen des Tiefseebergbauunternehmens The Metals Company, die Internationale Meere...
Das Tiefseebergbauunternehmen The Metals Company (TMC) hat angekündigt, die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) zu umgehen.
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet
Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace an Sandstränden weisen hohe Konzentrationen dieser langlebige...
Greenpeace-Stellungnahme zum havarierten Öltanker der russischen Schattenflotte vor Rügen
Die havarierte Eventin ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen. Das jüngste Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Sc...
Greenpeace Stellungnahme zur heute erweiterten EU-Sanktionsliste gegen russische Schattenflotte
Das Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt aber noch unzureichend. Es kommt zu spät und lässt die Ostsee ungeschützt. Weiterhin werden täglich schrottreife Tanker durch die Ostsee fahren u...